Katja Hoyers DDR-Buch „Diesseits der Mauer“ steigt aus der Klischee-Küche
Klischee und Museum zugleich: Eine Küche aus DDR-Zeiten mit all ihren originalen Gegenständen im Auerbacher Stadtmuseum. Ein privater Sammler hatte sich entschlossen, seine Schätze der Öffentlichkeit zugänglich zu machen.
Katja Hoyer hat mit „Diesseits der Mauer“ eine Diskussion über den wahren historischen Blick auf die DDR ausgelöst, weil sie vom erlebten Alltag von Millionen Ostdeutscher erzählt. Und warum begann der Abschied von der DDR ausgerechnet in Leipzig?
Leipzig.Was für eine Aufregung! Was für ein Theaterdonner! Da blickt eine junge Ostdeutsche, Tochter eines NVA-Offiziers, die in London am King’s College forscht, zurück auf die DDR – und gerät medial ziemlich böse unter die Räder. Immerhin wurde ja auch eine völlig neue Sicht auf die DDR versprochen. Ist das überhaupt möglich? Nach – nur als Beispiele – Stefan Wolles Dreibänder über „Alltag und Herrschaft in der DDR“, Günter Benser („DDR – gedenkt ihrer mit Nachsicht“, 2020) oder zuletzt Thomas Kacza („Die gescheiterte Alternative“, 2020)? Natürlich nicht. Aber es ist die Erzählung einer Historikerin vom Jahrgang 1985. Also einer Nachgeborenen. So ist „Diesseits der Mauer“ kein düsteres Gemälde aus Diktatur und Bedrängnis, Stasi, Sturköpfen, Stalin und Stagnation, Mauer, Unterdrückung und Widerstand.
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