Kidmans Mann schreibt Song über Weinstein-Affäre
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Keith Urban ist in den USA ein bekannter Countrysänger.
© Quelle: AP
Nashville. Der Song klingt wie seichte Radiohintergrundmusik. Ein sanfter Schmuseklang, der gut zu einem Seifenschaumbad passen würde. Der Inhalt jedoch hat es in sich: Der Countrysänger Keith Urban, Ehemann von Oscar-Preisträgerin Nicole Kidman, hat mit „Female“ den ersten Song zur Hollywood-Debatte des Jahres geschrieben. Inspiriert wurde der Titel von den Vorwürfen vieler Frauen wegen sexueller Übergriffe gegen den Filmproduzenten Harvey Weinstein.
Im Song heißt es: „Wenn jemand lacht und impliziert, dass sie es darauf angelegt hat, weil sie einen Rock trug – Ach, so funktioniert das?“ Der Sänger stellt auch den biblischen Schöpfungsmythos auf den Kopf, der die Vorherrschaft des Mannes legitimieren soll: „Wenn jemand darüber redet, dass Adam zuerst kam, macht euch das zur zweiten Wahl, oder hat Er sich das Beste zum Schluss aufgehoben?“ Urban listet viele Zuschreibungen von Weiblichkeit auf: „Schwester, Schulter, Tochter, Geliebte, Heilige, gebrochener Heiligenschein, Mutter.“ Mit den gegensätzlichen Begriffen „Virgin Mary, scarlet letter“ (Jungfrau Maria, Scharlachroter Buchstabe) verweist er auf die Dichotomie der gesellschaftlichen Frauenbetrachtung, die vom männlichen Blick geprägt ist. Der scharlachrote Buchstabe ist in dem gleichnamigen Roman ein Schandmal für eine Frau, die den Namen des Vaters ihres unehelichen Kindes nicht preisgeben will.
Urban sagte, er habe das Lied auch im Hinblick auf seine Familie geschrieben. Mit Kidman, die den Opfern von Weinstein ihre Unterstützung anbot, hat er zwei Töchter. Der in Nashville lebende gebürtige Neuseeländer stellte seinen neuen Song bei der Gala der Country Music Association in Nashville vor. Er steckte auch eine Trophäe ein, für „Blue Ain’t Your Color“ in der Sparte „Single des Jahres“.
Von Nina May/RND