Kunst auf der roten Meile: Herbertstraße kurz für alle offen - ab Mitternacht wieder nur für Männer

Maaike Dirkx, Malerin aus den Niederlanden, steht im Rahmen der Aktion des Bündnisses "Sexy Aufstand Reeperbahn" vor ihrem Gemälde "Sexy Aufstand Reeperbahn 2.0".

Maaike Dirkx, Malerin aus den Niederlanden, steht im Rahmen der Aktion des Bündnisses "Sexy Aufstand Reeperbahn" vor ihrem Gemälde "Sexy Aufstand Reeperbahn 2.0".

Hamburg. Einen Tag bevor Prostitution unter strengen Auflagen in Hamburg wieder erlaubt ist, haben die Sexarbeiterinnen der berühmten Herbertstraße auf der Reeperbahn mit einer Kunstaktion auf sich aufmerksam gemacht. Die sonst für Frauen geschlossene, etwa 100 lange Rotlichtstraße war für die Ausstellung mit mehreren Gemälden und Fotografien von Maike Dirks, Alesh One und Christian Heidemann für alle geöffnet. Interessierte durften auch einen Blick in die Häuser werfen.

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Auf den Bildern der Künstler sind die Frauen der Straße in ihren Fenstern, die Prostituierten beim Demonstrieren und die 16 Häuser der Herbertstraße zu sehen. Historische Hintergründe und Details zu den Häusern und zur berühmten Rotlichtmeile können über einen QR-Code abgerufen werden.

Jenny gibt im Rahmen der Aktion des Bündnisses "Sexy Aufstand Reeperbahn" an den Fenstern von Haus 21 in der Herbertstraße ein Interview.

Jenny gibt im Rahmen der Aktion des Bündnisses "Sexy Aufstand Reeperbahn" an den Fenstern von Haus 21 in der Herbertstraße ein Interview.

Führungen durch ein Bordell

Erste Besucher schlenderten am Donnerstagabend durch die kleine Pop-Up-Ausstellung und Galerie. Auch an den angebotenen Führungen durch ein Bordell, bei dem auch das Hygienekonzept für die Etablissements erklärt wurde, waren etliche Menschen interessiert.

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Kiezlegende Kalle Schwensen steht im Rahmen der Aktion des Bündnisses "Sexy Aufstand Reeperbahn" vor einem Bild einer Dame und einem QR-Code an einer Hauswand in der Herbertstraße.

Kiezlegende Kalle Schwensen steht im Rahmen der Aktion des Bündnisses "Sexy Aufstand Reeperbahn" vor einem Bild einer Dame und einem QR-Code an einer Hauswand in der Herbertstraße.

Mit der Aktion will die Gruppierung Sexy Aufstand Reeperbahn künstlerisch auf die Situation der Frauen hinweisen, sagte Veranstalter und Gastronom Andy am Donnerstag der Deutschen Presse-Agentur in Hamburg. Zudem sei die Ausstellung auch für den Stadtteil entstanden. „Wir schenken dem Stadtteil und dem Bezirk unsere Geschichten. Auch als Dank, weil das Bezirksamt Mitte uns sehr unterstützt hat.“

Kurz vor Mitternacht sollte die Ausstellung wieder abgebaut werden. Einige der Prostituierten wollten um Mitternacht ihre Arbeit aufnehmen, wie der Veranstalter weiter sagte. In der Hamburger Herbertstraße arbeiten normalerweise etwa 50 bis 100 Prostituierte. Hamburgweit sind es der Gruppierung Sexy Aufstand Reeperbahn zufolge rund 2000 Sexarbeiterinnen und Sexarbeiter.

RND/dpa

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