Libuše Šafránková ist tot: Für viele blieb sie das ewige „Aschenbrödel“

Libuše Šafránková auf einem Foto aus dem Jahr 2013.

Libuše Šafránková auf einem Foto aus dem Jahr 2013.

Prag. Für viele blieb sie für immer das zauberhafte Mädchen aus dem Kultfilm „Drei Haselnüsse für Aschenbrödel“: Nun ist die tschechische Schauspielerin Libuše Šafránková im Alter von 68 Jahren gestorben. Das berichtete der Nachrichtensender CNN Prima News am Mittwoch unter Berufung auf ihren Sohn.

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Aus dem Weihnachtsprogramm im deutschen Fernsehen ist die DEFA-Koproduktion aus dem Jahr 1973, die auch vor der Kulisse von Schloss Moritzburg in Sachsen gedreht wurde, nicht mehr wegzudenken. Der Film nach einer Vorlage der tschechischen Nationalautorin Bozena Nemcova hat auch in vielen anderen Ländern wie Norwegen eine treue Anhängerschaft. Am Ende findet, wie könnte es anders sein, der Prinz (Pavel Travnicek) in verschneiter Landschaft den Weg zu seinem Aschenbrödel.

Der Prinz (Pavel Travnicek) passt Aschenbrödel (Libuše Šafránková) im Film "Drei Haselnüsse für Aschenbrödel" den verlorenen Schuh an.

Der Prinz (Pavel Travnicek) passt Aschenbrödel (Libuše Šafránková) im Film "Drei Haselnüsse für Aschenbrödel" den verlorenen Schuh an.

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„Aschenbrödel“-Rolle: Fluch und Segen zugleich

Für Šafránková war die Rolle Fluch und Segen zugleich, denn die damals 20-Jährige war in ihren Rollen für lange Zeit auf Märchenfilme festgelegt. Es folgten Streifen wie „Die kleine Meerjungfrau“ und „Der Prinz und der Abendstern“. Sie stand in fast 150 Kino- und Fernsehfilmen vor der Kamera. Stärker ausleben konnte sie ihr schauspielerisches Talent später auf der Theaterbühne des Prager Kammertheaters „Cinoherni klub“ (Schauspielklub).

In dem mit einem Oscar als bester ausländischer Film ausgezeichneten Drama „Kolya“ von 1996 überzeugte sie in der Rolle der Sängerin Klara. Šafránková war mit dem Schauspielerkollegen Josef Abrham verheiratet, der unter anderem als Arzt in „Das Krankenhaus am Rande der Stadt“ zu sehen war. Die beiden galten lange als das Traumpaar des tschechischen Fernsehens.

Libuše Šafránková erkrankte an Lungenkrebs

Im Jahr 2014 erkrankte Šafránková an Lungenkrebs und musste sich einer schweren Operation unterziehen. An der Verleihung der tschechischen Verdienstmedaille im Herbst 2015 konnte sie nicht persönlich teilnehmen. „Mich hat die Auszeichnung sehr überrascht, denn ich habe das Gefühl, dass ich erst noch richtig etwas leisten sollte“, sagte sie damals der Zeitung „Blesk“. In den letzten Jahren zog sie sich weitgehend aus der Öffentlichkeit zurück und gab nur noch äußerst selten Interviews.

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Šafránková wurde am 7. Juni 1953 in Brünn (Brno) in eine Lehrerfamilie geboren. Schon als Kind zog es sie zum Theater. Als 17-Jährige stand sie erstmals vor der Fernsehkamera und begeisterte mit ihrem Charme und ihrem Temperament. Starallüren waren ihr dennoch fremd. Als junge Frau sei sie nach abendlichen Theateraufführungen mit dem Güterzug nach Hause gefahren, erinnerte sie sich einmal. „Die Züge haben bei uns in der Nähe immer abgebremst - und ich bin während der Fahrt abgesprungen.“

RND/dpa

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