Torsten Rasch holt in Dresden mit „Die andere Frau“ biblische Legenden ins Heute. Die Uraufführung an der Semperoper ist ein Gesamtereignis.
Leipzig.Als Intendant Peter Theiler 2018 die Semperoper übernahm, versprach er ein Theater mit gesellschaftlicher Relevanz. Torsten Rasch hat ihm nun wohl das Meisterstück dazu geliefert. Dessen Oper „Die andere Frau“, ursprünglich schon für Sommer 2020 geplant, ist am Wochenende nun endlich uraufgeführt worden. Sie zählte weitaus mehr künstlerisch Mitwirkende, als Premierengäste ins Haus durften. Doch die Inszenierung verdient unbedingt ein größeres Publikum.
Das liegt an der hörenswerten Musik von Torsten Rasch, der klanggewaltige Orchesterparts schuf, die mal archaisch tönen, mal unter die Haut gehen, und so beständig wie kontrastreich mit schrundigen Bässen, effektvollen Bläsern und zupackendem Schlagwerk durch diese knapp zweistündige Oper führen.