Bettina Wilpert macht einen historischen Leipziger Ort zum Schauplatz ihres Roman „Herumtreiberinnen“, den sie bei „LVZ liest“ vorstellt. In den Jahren 1945, 1983 und 2016 suchen drei Frauen ihre Freiheit.
Leipzig.„Sie lieben diese Wörter: isolieren, disziplinieren, internieren, sanktionieren, korrigieren. Manche Wörter verändern sich über die Jahre, mal heißt es Arrest, dann Zucht, später Gefängnis.“ Hier in der Lerchenstraße laufen die Schicksale zusammen, überlagern einander, wechseln sich ab in Bettina Wilperts neuem Roman „Herumtreiberinnen“.
„Wir, in der Lerchenstraße“ sind die Abschnitte überschrieben, in denen Manja, Lilo und Robin aufeinandertreffen, obwohl Jahrzehnte zwischen ihren Leben liegen. „Wir gehen nicht zurück, weder auf die Station, noch dahin, wo wir hergekommen sind. Wir bauen etwas Neues auf, unsere eigene Utopie, in der niemand uns sagt, was wir dürfen und sollen, in der wir alles teilen. Wir stellen uns vor: Dass unsere Träume Wirklichkeit werden. Wir fühlen uns sicher in ihnen. Wir wissen, unsere Realität ist stärker als die echte.“ Sie leben in ihren Träumen, „die können wir kontrollieren“. Die Realität ist geprägt von Gewalt.