„Cultural Affairs“ Kunst ohne Grenzen im Leipziger Grassi
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Blick in die Ausstellung „Cultural Affairs“ im Grassi Museum für Angewandte Kunst Leipzig.
© Quelle: Esther Hoyer
Leipzig. In der Ausstellung werden Kulturen nicht als etwas Homogenes verstanden und von anderen Kulturen getrennt, sondern werden charakterisiert durch ihren Pluralismus.
Das GRASSI Museum für Angewandte Kunst Leipzig zeigt in seiner aktuellen Ausstellung Schmuck, Mode, Keramik und Textil sowie Grafik- und Industriedesign zeitgenössischer Designerinnen und Designer, Künstlerinnen und Künstler, die selbst durch Reisen oder durch eine globale und transkulturelle Biografie geprägt sind.
Der gesetzte Fokus auf das Jetzt sowie die Zukunft verdeutlicht, dass in dieser Zeit des kulturellen Pluralismus und der Heterogenität kollaborative, internationale und interkulturelle Projekte immer stärker an Bedeutung gewinnen.
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“Old is New”. Hanao Schuhe, Canvas-Sneakers, Seiden-Hanao, 2020
© Quelle: Whole Love Kyoto
Die rund 60 Arbeiten der über 50 Ausstellenden aus mehr als 40 Ländern zusammen mit zwei Projekten von vier Hochschulen weltweit zeigen, dass in den letzten Jahrhunderten genauso wie in unserer heutigen, immer vernetzteren Welt Kunst und Design ohne transkulturelle Begegnungen nicht denkbar sind.
Die Ausstellung umfasst die drei inhaltlichen Schwerpunkte:
Globale Verflechtungen
Die Positionen in diesem Teil der Ausstellung verdeutlichen, wie Verflechtungen anhand von Material, Form oder Design die kulturelle Identität prägen. Die Beispiele reichen von Übersetzungen und Neuinterpretationen afrikanischer Wachsprints über Kollaborationsprojekte bis hin zur Aneignung von Objekten oder Mustern aus anderen Kulturkreisen. „Globale Verflechtungen“ sind auch Formen der Übersetzungen, Vermischungen sowie unvorhersehbare Resultate vom Aufeinandertreffen von Kulturen bzw. Objekten.
Transkulturelle Begegnungen
Neue Perspektiven und mögliche alternative Geschichten oder Übersetzungen stehen im Zentrum dieses Kapitels. Jedes Objekt weist Spuren transkultureller Begegnungen auf – sei es durch die Wahl einer bestimmten Technik, eines spezifischen Materials oder die Transformation und Neuinterpretation in einen völlig neuen Gegenstand.
Die vorgestellten Künstlerinnen und Künstler, Designerinnen und Designer leben selbst teilweise in zwei oder mehreren Ländern und sehen sich als Vermittelnde zwischen ihnen.
Doch man muss nicht einmal weit reisen, um diese Zeichen zu finden: Wir leben in einer globalen und vernetzten Gesellschaft, in der sich die Herkunft von Objekten oftmals nicht eindeutig feststellen lässt und die Definition von kultureller Identität immer flexibler und fließender wird.
Die Welt in Bewegung
Migration und Mobilität in einer postmigrantischen Gesellschaft stehen hier im Zentrum. Die gezeigten Positionen lassen sich an der Grenze zwischen Design und politischem Aktivismus verorten und widmen sich Themen wie Rassismus, Intersektionalität, Globalisierung oder Teilhabe in der Gesellschaft. Künstlerinnen und Künstler, Designerinnen und Designer, die sich selbst durch die Welt bewegt haben oder mobil leben, lassen diese Erfahrung in die eigene Arbeit einfließen.
Kollaborative Projekte mit teilweise experimentellem und transkulturellem Ansatz spielen eine wichtige Rolle und stehen hier exemplarisch für den nie endenden Wandlungsprozess von Kultur und Gesellschaft. In diesem Kapitel stehen die Themen der globalen Mobilität, der kulturellen Identität und des gesellschaftlichen Wandels im Zentrum.
Cultural Affairs. Kunst ohne Grenzen; Sonderausstellung vom 10. Juni bis 3. Oktober 2021 im Grassi Museum für Angewandte Kunst Leipzig
Von PM/LMG
LVZ