Das Festival für Tanz und Performance Off Europa ist zu Ende. Trotz der Absage von Silvia Gribaudis „Graces“ in Leipzig gelingt ein spannender Jahrgang mit Fokus auf Form und Ausdruck.
Leipzig. Das Ende kam zu früh: Am Sonntag hätte das Off-Europa-Festival mit „Graces“, einem Tanzstück der preisgekrönten italienischen Choreografin und Performerin Silvia Gribaudi, seinen Abschluss finden sollen. Wegen einer Erkrankung im Ensemble musste die Vorstellung entfallen; der konzeptionell schöne Bogen vom famosen Eröffnungsstück „Chapters of Joy“ mit den israelischen Roni Chadash Dance Projectszum „Graces“-Schlusspunkt blieb unvollendet.
Ein Wermutstropfen in diesem mit „Kunststücke“ überschriebenen Jahrgang, der die Verschiedenartigkeit künstlerischer Formspiele feierte. Der den Ausdruck, oder die Ausdrucksmöglichkeiten als solche in den Fokus nahm. Und dabei auch die Kategorien hinterfragte, mit denen man etwas (ein Stück Kunst zum Beispiel) als unmittelbar oder abstrakt, berührend oder befremdlich, schön oder hässlich wahrnimmt. Und wie all das vielleicht (etwa im Falle eines gelungenen Kunststücks), immer auch von Freude und Anmut getragen wird.