Unter dem Titel „figurativ“ bietet die Leipziger Galerie Koenitz einen Querschnitt der Leipziger Kunst. Erstmals öffentlich zu sehen ist Hans-Peter Müller Gemälde „Unikirche“, das er unter dem Eindruck der Sprengung der Universitätskirche 1969 schuf.
Leipzig. Mit einem spannenden Querschnitt Leipziger Kunst schafft die Galerie Koenitz eine kleine Parallelwelt zu dem Kosmos, mit dem das Museum der bildenden Künste momentan Malerei regionaler Prägung in den Fokus rückt. Die Schau hat eine Vorgeschichte: Eigentlich sollte Alim Pasht-Han ausstellen, der sich mit Malerei, Bildhauerei, aber auch Porzellan beschäftigt und für die Leuchtenburg in Kahla die größte Vase der Welt geschaffen hat.
Doch der russische Künstler, gebürtiger Tscherkesse, fürchtete, dass die Begegnung mit seinen Arbeiten von der aufgeheizten politischen Diskussion dieser Tage überlagert würde. Galerieleiter Vincent Welz musste zaubern und stellte in anderthalb Wochen die Ausstellung „figurativ“ zusammen. Der Schau, die auch Arbeiten von Leipzigern umfasst, die in den vergangenen Jahren seltener gezeigt wurden, Günter Glombitza, Siegfried Ratzlaff oder Karl-Heinz Schmidt etwa, sieht man die Improvisation nicht an.