Mendelssohns „Lobgesang“, Schumanns Konzertstück für vier Hörner und Orchester sowie Emilie Mayers Faust-Ouvertüre dirigierte Benedikt Kantert beim Debüt-Konzert seiner Jungen Kammerphilharmonie Sachsen im Leipziger Gewandhaus.
Leipzig. Mobilisieren kann er. Angesichts der Konkurrenz von Wetter und Wagner ist es bemerkenswert voll im Gewandhaus bei Benedikt Kanterts Debüt mit seiner Jungen Kammerphilharmonie Sachsen, das gleichzeitig seine Hauptfachprüfung im Fach Chordirigieren ist. Das dürfte nicht zuletzt am formidablen graphischen Konzept von Paul Tuttas „Lobgesang“-Drucken liegen, die seit Wochen omnipräsent sind im Stadtbild. Und natürlich an den Akteuren: Die Junge Kammerphilharmonie (warum eigentlich „Kammer-“?) setzt sich im Wesentlichen zusammen aus Studentinnen und Studenten der Musikhochschulen Leipzig und Dresden. Und die können auch mobilisieren.
Begleiten kann Benedikt Kantert ebenfalls. Souverän dient er dem Leipziger Horn-Professor Thomas Hauschild und dessen Elevinnen und Absolventen Lukas Nickel, Sara Oliveira und Julian Schack sein Orchester an, lässt die Schumanns Konzertstück für vier Hörner und Orchester virtuos und sinnlich, elegant und weitgehend ungefährdet abliefern. Wobei Hauschild die ästhetische Marschrichtung vorgibt. Und so finden die exzellenten Hörner in den exzellenten Musikerinnen und Musikern der Jungen Kammerphilharmonie keine Partner, sondern liebedienernde Lakaien.