Matinee-Konzert im Gewandhaus
Mozarts lichtdurchflutete Linzer Sinfonie umrahmt von zeitgenössischen Gesualdo-Bearbeitungen. Bem von Dennis Russell Davies dirigierten MDR-Matinee-Konzert trafen dim Gewandhaus Gegensätze aufeinander.
Leipzig.Ein wunderbares Programm: Mozart steht in seinem Zentrum, weil Mozart "ohnehin der Mittelpunkt ist, alle Musik zuvor auf ihn zuläuft und die danach von ihm inspiriert ist". Die These, mit der MDR-Chefdirigent Dennis Russell Davies am Sonntagvormittag im mit gut 480 Gästen fast ausverkauften großen Saal des Gewandhauses sein Publikum begrüßt, mag in der Bachstadt ein wenig steil klingen. Aber wenn sie dazu führt, dass künftig mehr Mozart gespielt wird in der Bachstadt, ist alles gut.
Zumal dieser Mozart gut ist, richtig gut sogar. Die "Linzer" hat Davies ausgesucht, lichtdurchfluteter Geniestreich eines 27-Jährigen und nah an der vollkommenen Sinfonie. Davies geht sie leicht an, federnd, elastisch und mit aufgerautem Ton extrem transparent. Das ist gefährlich, weil nicht nur die Schönheiten dieser Himmelsmusik offenliegen, sondern alles, was im Orchester geschieht, auf dem Silberteller nah am Publikum vorbeigetragen wird.