Im ersten regulären Weihnachtsoratorium der Thomaner und des Gewandhausorchesters seit drei Jahren findet Thomaskantor Andreas Reize neue Wege zum Leipziger Bach.
Leipzig.Das Weihnachtsoratorium der Thomaner des Jahres 2022 ist 33 Takte alt, da geht ein kollektives Zucken durch die zum Bersten gefüllte Thomaskirche. Denn die Thomaner beginnen nicht mit „Jauchzet, frohlocket“, Andreas Reize, Thomaskantor seit 2021, lässt sie „Tönet, ihr Pauken! Erschallet Trompeten“ singen, den Text der weltlichen Kantate, die Johann Sebastian Bach hier zweitverwertete. Das ist ungewohnt, aber plausibel. Denn genau dies geschieht ja bei diesem bei Lichte besehen recht spröden Beginn: Pauken ertönen, Trompeten erschallen – nun gut, es trillern auch Holzbläser. Dadurch, dass Reize die Musik mit dem ursprünglichen Text kurzschließt, bekommt sie ihre innere, ihre sinnliche Logik zurück. Und es geht ja sofort weiter mit gewohntem Jauchzen und Frohlocken.
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