Direktoren schlagen Alarm
Die Kosten für Transporte und Material gehen durch die Decke. Dazu kommt die Inflation. Ausstellungen sind damit kaum noch kalkulierbar. Leipziger Museumsdirektoren plädieren für flexiblere Budgets und Bürokratie-Abbau.
Leipzig. Eine in Leipzig geborene Malerin, die in Mexiko eine Ikone der Moderne ist, die in ihrer Kunst Themen wie Natur, Feminismus, Geschlecht und kulturelle Identität verhandelt und in Europa weitgehend unbekannt ist – könnte es eine Ausstellung geben, die besser in diese Zeit und nach Leipzig passt? Ab Herbst will das Museum der bildenden Künste die deutsch-mexikanische Künstlerin und Kulturförderin Olga Costa (1913–1993) in einer großen Schau vorstellen, auch die Geschichte einer Familie auf der Flucht nachzeichnen. Zu sehen sein sollen dabei zudem Werke Frida Kahlos, die Olga Costa in Mexiko kennengelernt hatte.
Eine Ausstellung mit Verbindungslinien in die Welt, mit vielen und großen Leihgaben – das passt andererseits gerade überhaupt nicht. „Die Preise, mit denen wir heute kalkulieren, können morgen ganz andere sein“, sagt Museumsdirektor Stefan Weppelmann. Sie gehen nämlich durch die Decke. „Das Schlimmste sind die Transportkosten, sie steigen exorbitant.“ Die Firmen würden ihr Personal und die Gewinne halten wollen, den Preis zahlten die Kunden. Und der, so Weppelmann, bestehe unter anderem darin, dass im Moment kaum vorauszusehen sei, in welcher Form geplante Ausstellungen stattfinden könnten. Für ihn stehe allerdings außer Frage, an dem ambitionierten Projekt der Olga-Costa-Ausstellung festzuhalten.