Der 20-fache Grammy-Preisträger Pat Metheny war am Freitag im Haus Auensee zu Gast. Gemeinsam mit Chris Fishman und Joe Dyson bewies er eindrucksvoll, warum er als Meister des Modern Jazz gilt.
Leipzig. Es sind nicht viele Menschen, die sich am Freitag im Haus Auensee einfinden. 250, vielleicht 300. Was zu einem Teil wohl am vergleichsweise happigen Ticketpreis von 65 Euro aufwärts an der Abendkasse liegt, und zum anderen daran, dass das musikalische Programm nicht jedermanns Sache ist. Die jedoch, die gekommen sind, erleben in den kommenden 130 Minuten nichts weniger als progressiv-experimentellen Jazz in seiner höchsten, handwerklich anspruchsvollsten Form.
Pat Methenys wuscheliges Haar ist inzwischen ergraut, der Pullover und die Hose in Einheits-Schwarz sind da fast schon ein Understatement – auch im Hinblick auf die Pikasso-Gitarre, mit der der 67-Jährige den Abend eröffnet. Metheny entlockt den 42 Saiten dieses monströsen, selbst gebauten Hybrids aus Akustikgitarre und Leier zunächst nur lose Klänge, die schließlich immer mehr Gestalt annehmen und improvisiert sich auf diese Weise in den Abend hinein, bevor seine beiden musikalischen Begleiter zu ihm stoßen.