Neue Ausstellung „Unterschätzt“
Die neue Ausstellung des Museums der Bildenden Künste zeigt Werke von fünf Künstlerinnen, die 1897 auf der Sächsisch-Thüringischen Industrie- und Gewerbeausstellung ausstellten – und seitdem weitestgehend unbeachtet im Archiv des Museums lagerten.
Leipzig.„Unterschätzt“ lautet der prägnante Titel der neuen Ausstellung, die am Mittwoch im Untergeschoss des Museums der bildenden Künste (MdbK) eröffnet wird. Nicht minder passend wäre auch „Ignoriert“ gewesen, denn die Schau richtet laut Untertitel den Blick auf „Künstlerinnen in Leipzig um 1900“, die seitdem vergessen wurden oder unbeachtet blieben.
Philippine Wolff-Arndt, die mit drei Öl-Porträts unter anderem von Henriette Goldschmidt vertreten ist, ist darunter noch die bekannteste; die anderen sind Bertha Schrader, Marianne Fiedler, Ella Hagen und Emilie Mediz-Pelikan, die gemeinsam mit Karl Mediz, dessen Porträt hier ebenfalls aushängt, ein Paar bildete. Was die fünf Frauen neben dem Attribut, das der Titel ihnen attestiert, gemeinsam haben, ist, dass ihre Werke bei der Sächsisch-Thüringischen Industrie- und Gewerbeausstellung – kurz: STIGA – zu sehen waren. Diese „kleine Weltausstellung“, wie Museumsdirektor Steffen Weppelmann es formuliert, fand 1987 auf 400.000 Quadratmetern im Clara-Zetkin-Park statt.