Im 24. Jahr zieht Olaf Schubert momentan im Felsenkeller Jesuslatschen an und holt mit seinen Bühnenkollegen das Krippenspiel in die Gegenwart. Trotz einiger brüllend komischer Momente sind die meisten Pointen mittlerweile leider recht ausgelatscht.
Leipzig.Vom Himmel hoch kommen sie her – oder auch aus dem berühmten Tal der Ahnungslosen, was im konkreten Fall freilich ein und dasselbe ist. Ob des Umstandes, dass die Einfältigen ja selig sind, weil ihre Einfalt sie in den Himmel bringt. So hat es jedenfalls der Heiland einst verkündet – und so predigt es Olaf Schubert mit seinen nicht ganz zwölf Jüngern inzwischen auch schon zum 24. Mal. In seiner Rolle als Heiland, im legendären "Krippenspiel", dem auch im aktuellen Durchlauf wieder die in beseelter Einfalt vereinte Gemeinde selig applaudiert. Am Sonntag etwa im rappelvollen Felsenkeller.
Wo man im Publikum dann selbst die humoristisch ausgelatschtesten Jesuslatschen wie heilige Reliquien göttlichen Humors bejubelte. Das waren echt schon erzkatholische Reflexe der Verzückung: Je oller und abgegriffener die Pointe, desto doller ihre Wirkkraft. Und Ausgelatschtes und Abgegriffenes ist so einiges dabei in diesem aktuellen „Krippenspiel“-Durchlauf. Wie das halt so ist, nach fast einem Vierteljahrhundert Pilgerschaft.