Was bleibt, wenn alle Hoffnung verschwunden ist? Wenn man sich vergessen fühlt von einer vermeintlichen urbanen Elite? Das untersucht der in Görlitz lebende Autor Lukas Rietzschel in der Auftragsarbeit „Widerstand“, inszeniert von Schauspiel-Intendant Enrico Lübbe als Theaterfilm.
Leipzig. Irgendwann gegen Ende klingt dann „Space Oddity“ an, der David-Bowie-Klassiker, in der die Bodenstation den Astronauten ruft, vergeblich. Die Verbindungen zur Erde sind längst gekappt. Was in diesem Kontext als Metapher funktioniert für die auseinanderdriftende Gesellschaft mit ihren Systemgegnern, für die wachsenden Fundamental-Opposition der demokratischen Gesellschaft. Für einen wie Frank in „Widerstand“ von Lukas Rietzschel. Uraufgeführt am Schauspiel Leipzig in einer Streaming-Premiere am Freitagabend.
In den letzten Monaten gab es Generalproben am Schauspiel, Premieren hingegen keine. In der Hoffnung auf baldige Öffnung wurde auf Vorrat produziert. Das ist bei „Widerstand“ anders. Intendant Enrico Lübbe, der bei der Auftragsarbeit Regie führt, hat sich im Laufe der Proben entschieden, auf einen Theaterfilm für ein Online-Publikum umzuschwenken.