Zweimal musste André Rieu sein Konzert in der Arena Leipzig wegen Corona verschieben, am Dienstag hatte das Warten der Fans ein Ende: Sie feierten den berühmtesten Stehgeiger der Welt vom ersten Ton an.
Leipzig. Vor ziemlich genau drei Jahren waren sie das letzte Mal in der Arena Leipzig: André und sein Johann- Strauß-Orchester. So lange hat er seine „musikalischsten, enthusiastischsten, wunderbarsten Fans“ noch nie warten lassen. Aber er konnte nichts dafür: Zweimal musste er seine Wiederkehr wegen Corona verschieben, zweimal behielten die Karten ihre Gültigkeit. Am Dienstagabend war er endlich wieder da – in einer Arena, in die bestuhlt nicht viel mehr Menschen hereinpassen. Und er hat sie alle und sofort, der berühmteste Stehgeiger unserer Tage.
Er hat sie schon, bevor es richtig losgegangen ist: Beim Abklatsch-Einmarsch der musikalischen Gladiatoren durch den Mittelgang hält es niemanden auf dem Sitz. Praktisch mit dem ersten Ton, er kommt noch vom Band, greift der Mitklatsch-Reflex, den die Konzert-Dramaturgie geschickt mit einem Viervierteltakt triggert, zu dem sich die Handflächen leichter koordiniert zusammenschlagen lassen, als zum Dreivierteltakt, für den der Walzerkönig eigentlich berühmt ist.