Open Air im Clara-Zetkin-Park
An „Drostalgie“ und Denunziantentum kommt Lisa Eckhart nicht vorbei. Will sie auch gar nicht. Mit der „Ungenierten Sonderausgabe“ ihres Programms „Die Vorteile des Lasters“ war die Kabarettistin am Sonntag auf der Open-Air-Bühne im Clara-Zetkin-Park zu erleben. So grandios wie ermutigend.
Leipzig. Später, in ein paar Jahren, wenn die Pandemie auch für jene überstanden ist, die „gar nicht wollen, dass es aufhört“, gebe es vielleicht noch ein paar Anfälle von „Drostalgie“. Dann werde dort, wo mal die Berliner Mauer stand, neben Sowjetmützen auch „eine bunte Auswahl an Masken“ angeboten und nennen „die Lauterbach-Ultras“ den Ort liebevoll „Checkpoint Karli“.
Ja, ohne Corona gäbe es das Programm so nicht, mit dem Lisa Eckhart am Sonntagabend in der fast ausverkauften Parkbühne im Clara-Zetkin-Park war. Am Nachmittag hat sie am gleichen Ort aus ihrem Debüt-Roman „Omama“ gelesen, im kommenden Jahr soll ein neues Buch erscheinen. Eigentlich hätte die österreichische Kabarettistin, die seit drei Jahren in Leipzig lebt, noch einmal „Die Vorteile des Lasters“ gespielt. Doch inzwischen hat der Lockdown etwas gemacht mit den Menschen. Und wer Lisa Eckhart immer mal bei „Nuhr im Ersten“ gesehen hat, weiß, dass sie das umtreibt.