Vor 30 Jahren, am 19. Januar 1992, lief der erste „Tatort“ aus dem Osten in der ARD – und über zwölf Millionen schalteten Ehrlicher und Kain ein, die Hans-Werner Honert erfunden hatte.
Leipzig.Die Zeitenwende fand am 19. Januar 1992 statt. Erstmals kam ein „Tatort“ im Ersten aus dem Osten – und über zwölf Millionen (37,5 Prozent Marktanteil) sahen gesamtdeutsch zu. Ein Riesenerfolg mit zwei Vätern: Udo Reiter, der Gründungs-Intendant des Mitteldeutschen Rundfunks (MDR), und Hans-Werner Honert, Drehbuchautor, Regisseur, geboren in Großdalzig, Abitur an der Leibniz-EOS am Nordplatz in Leipzig, Studium am WGIK Moskau, ab 1976 beim Fernsehen in Adlershof.
Er kam 1991 mit „Ein Fall für Ehrlicher“, gedreht mit Restmitteln des 1991 abgeschalteten DFF, zum Intendanten Reiter, und lud ihn ins Kino im Robotron-Gebäude ein. Dort, wo heute der Bau der Sächsischen Aufbaubank vor dem Westin-Hotel steht, griff der MDR-Chef sofort zu – und sagte gleich: Das wird eine Reihe. Eine Entscheidung, die 16 Jahre und 45 Fälle (21 in Dresden) hielt.