Eigentlich hätte Pankow jetzt auf „40 Jahre live“-Tour in Leipzig gespielt. Alles ist anders gekommen, mal wieder. Wie er mit Brüchen und Umbrüchen umgeht, beschreibt Sänger André Herzberg in „Keine Stars“.
Leipzig.„André ist ein Hitzkopf, aber hat das Herz auf dem rechten Fleck.“ Es ist André Herzbergs „Lieblingssatz“ aus seiner Stasiakte. Hinterbracht hat ihn nicht irgendein IM, sondern sein Band-Kollege, der Gitarrist Jürgen Ehle. Die Akten markierten das Ende des Vertrauten und des Vertrauens. Für Herzberg war das 1997 „wieder ein bitterer Baustein der Erkenntnis“. In seinem Buch „Keine Stars“ beschreibt der Musiker „Mein Leben mit Pankow“. Die Band feiert in diesem Jahr „40 Jahre live“, am 3. Dezember hätte sie im Leipziger Werk 2 gespielt.
Die Band, ihr Name, ihr Erbe war „auch unser beider Verdienst“, schreibt Herzberg über Ehle und sich. „Wir hatten uns viele Jahre ergänzt, Jürgen spielt auf seine spezielle Weise Gitarre, ich singe.“ Und sie konnten beide nicht loslassen von dem, „was die Band war und was sie ist“. Es sind Brüche und Umbrüche wie diese und deren Bewältigung, woran die Herausforderungen der Pandemie mitunter erinnern. Darum wirkt dieses Buch, das vom Ende der Gewissheiten erzählt, auf eine wieder neue Art vertraut.