Topp, die Rente gilt – Gottschalk hat es verstanden, zwei US-Opas nicht
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Jetzt aber wirklich: Thomas Gottschalk hört auf.
© Quelle: ZDF / Sascha Baumann
Leipzig. Er war eine der beiden Nasen, die Super tankten, hat Telespiele gespielt und Gummibärchen ermordet. Seine größte Leistung bestand bisher darin, eine etablierte Samstagabendabendshow erfolgreich weiterzumachen. Wenn man Thomas Gottschalks Leistungen nüchtern aufreiht, ist da nichts zum Niederknien, das eine oder andere zum Lachen und einiges zum Fremdschämen. Und dennoch gehört der 73-Jährige zum immateriellen deutschen Kulturerbe, weil er eine gewisse Frechheit ins TV-Unterhaltungswesen eingeführt hat. Das hing vor ihm in den 50ern fest.
Die Krone seines Schaffens setzt sich Gottschalk am 25. November nun selbst auf – weil er sie absetzt. Dann moderiert er „Wetten, dass..?“ ein allerletztes Mal, vermutlich, weil er einsieht, dass er inzwischen in sich selbst festhängt. Der „Bild“-Zeitung gegenüber drückte er es dieser Tage etwas anders aus. Er komme „aus einer alten Welt und ihr alle aus Mittelerde oder so“. Und er habe Angst, dass man ihm irgendwann seine Gäste erklären müsse. Ihn interessiere eher eine Sophia Loren und nicht jüngere deutsche Promis, meinte er.
Zwei Nasen zanken super
Viel außer gelegentliche Shitstorms, eine Folge von Humor-Klimawandel und eigenem -Abbau, würde Gottschalk nicht riskieren. Aber er versteht es, seine Zeit ist vorbei; er ist nicht mehr auf der Höhe. Wunderbar. Zwei Opas aus den USA, der eine vier Jahre älter und der andere sieben, würde man solche Selbsterkenntnis auch wünschen. Und bei ihnen geht es nicht um Bagger, die auf Bierdeckeln gestapelt werden und Witzchen, die aus Untererde kommen. Zwei Nasen zanken super. Schade, dass Gottschalk schon allein aus Altersgründen nicht in den US-Wahlkampf einsteigen kann, der Jungspund!
LVZ