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Wasser bis zum Hals – Lisa Joys Sci-Fi-Drama „Reminiscence“ im Kino

Zwei in Zeiten des Klimawandels: Rebecca Ferguson und Hugh Jackman spielen die Hauptrollen im Science-Fiction-Film „Reminiscence“.

Zwei in Zeiten des Klimawandels: Rebecca Ferguson und Hugh Jackman spielen die Hauptrollen im Science-Fiction-Film „Reminiscence“.

© Quelle: picture alliance / Everett Collection

Im Miami der Zukunft ist der Meeresspiegel gestiegen, die einstigen Straßen sind Kanäle geworden. Hugh Jackman spielt im Sci-Fi-Drama „Reminiscence“ einen Gedächtnisdetektiv, der sich einer Femme fatale an die Fersen heftet. Rebecca Ferguson geht in den Schuhen von Lauren Bacall gerade so durch.

Martin Schwickert
 

Miami steht das Wasser bis zum Hals. Der Klimawandel hat den Meeresspiegel angehoben, die unteren Stockwerke dauerhaft geflutet und die Straßen in Kanäle verwandelt. Die Reichen verbarrikadieren sich oben hinter dicken Flutmauern. Unten kämpfen die Menschen tagtäglich gegen die Wassermassen, Kriminalität und soziale Verelendung.

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In Floridas durchnässter Hauptstadt der nahen Zukunft unterhält der Kriegsveteran Nick (Hugh Jackman) mit Kampfgefährtin Watts (Thandiwe Newton) eine Gedächtnisdetektei. Ein Wasserbad, eine Spritze und ein Helm aus Elektroden und schon geht die Reise los in die Vergangenheit. Viele kommen hierher, um die schönen Momente ihres Lebens noch einmal zu durchleben. Aber auch die Staatsanwaltschaft nutzt die Erinnerungsreise als Verhörtechnik.

Rebecca Ferguson ist eine Femme fatale wie aus dem Handbuch

Dann steht sie da: die ungeheuer geheimnisvolle Mae (Rebecca Ferguson) in einem knallroten Kleid, das sie schon bald fallen lässt, um ins Erinnerungsbad einzutauchen – eine Femme fatale wie aus dem Handbuch. Natürlich verfällt ihr Nick auf der Stelle, bevor die Traumfrau schon bald wieder spurlos verschwindet und er in der überfluteten Stadt und den eigenen Erinnerungen ermittelt.

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Regisseurin und Drehbuchautorin Lisa Joy ist sichtbar beseelt von der Idee, ihr dystopisches Setting mit Elementen des klassischen Film noir zu verkneten. Aber der Genreteig will hier einfach nicht aufgehen. Auch wenn das kunstvoll verdüsterte Miami-Venedig eine anfängliche Faszinationskraft entwickelt, kommt die klischeebeladene Story nie aus dem Hafen der Vorhersehbarkeit heraus.

Frau Ferguson mag als Wiedergängerin von Lauren Bacall gerade noch so durchgehen, aber Herr Jackman ist gewiss kein Humphrey Bogart. Auch wenn der schöne Mann mit seinem nackten, geräumigen Oberkörper immer und immer wieder das Erinnerungsbad besteigt, werden Jackmans schauspielerische Defizite gerade in den emotionaleren Szenen erneut überdeutlich.

„Reminiscence“, Regie Lisa Joy, mit Hugh Jackman, Thandiwe Newton, Rebecca Ferguson, 116 Minuten, FSK 12

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