Captain, wir haben ein Problem
:format(webp)/cloudfront-eu-central-1.images.arcpublishing.com/madsack/BUT5B2CJV6EJH2JOL7T6YWND74.jpg)
Niemand kämpft für sich allein: Auf der Brücke der „U.S.S. Aegis“ ist Teamwork angesagt.
© Quelle: Ubisoft
Hannover. Wir werden angegriffen“, ruft der Captain. Der Rumpf des Raumschiffs erzittert. Kurz darauf erscheint ein Klingonenschiff auf dem Bildschirm der Brücke. „Schilde hoch, Torpedos laden“, lautet der Befehl für den Taktischen Offizier. Steuermann und Chefingenieur machen das Schiff an ihren Stationen kampfbereit. Die „U.S.S. Aegis“ wendet. Mit ein paar Handgriffen lässt der Taktische Offizier an seiner Konsole die Torpedos fliegen und Phaser abfeuern. Die Schilde des Gegners brechen zusammen, die Feinde treten die Flucht an. Nun kann sich die Crew um das eigentliche Ziel der Mission kümmern.
Eine typische Situation, die so oder so ähnlich häufig in "Star Trek: Bridge Crew" stattfindet. Vier Spieler schlüpfen in die Rollen der Brückenbesatzung eines Sternenflottenschiffs. Sie geben Befehle als Captain, scannen Objekte als Taktischer Offizier, bestimmen die Energieverteilung als Chefingenieur oder steuern das Raumschiff durch das Weltall.
Per VR-Brille auf der Brücke dabei
Per Virtual-Reality-Brille sitzen alle Spieler scheinbar tatsächlich auf der Brücke. Mittels Blicken nach rechts oder links können sie sich sehen, könnten sogar Handzeichen geben oder per Mikrofon und Kopfhörer miteinander sprechen. Mit den Controllern von Oculus Rift, HTC Vive oder Playstation VR kontrollieren sie die Hände ihrer Spielfigur und können an Reglern drehen und Knöpfe drücken.
So weit, so bekannt. Neu bei Spielen wie „Star Trek Bridge Crew“ ist: Alle vier Mitspieler müssen zusammenarbeiten. Denn alle haben eigene Arbeitsbereiche, und nur Teamwork führt zum Sieg.
„Kooperation ist für virtuelle Realität ein Schlüsselelement“, sagt Markus Wiemker, Studiengangsleiter Game Design an der Media Akademie Hochschule Stuttgart. Das hänge erstens mit dem Einfluss der Spieler auf die Spielwelt zusammen, die sich in der Zusammenarbeit verstärke. Und zweitens mit den Möglichkeiten des Rollenspiels.
„Werewolves Within“: Kooperation am Baumstumpf
„Bridge Crew“-Publisher Ubisoft arbeitet auch an weiteren Kooperationsspielen. Das vor allem auf Klassenfahrten oder für Teamübungen beliebte Werwolf-Spiel, das auch unter dem Titel „Mafia“ bekannt ist, soll als VR-Umsetzung kommen. Statt ein Dorf mit Bewohnern und Werwölfen darzustellen, funktioniert „Werewolves Within“ wie an einem Brettspieltisch. Das Headset aufgesetzt, sitzen die Spieler um einen Baumstumpf. Sie können sich gegenseitig zuflüstern, und je nach Rolle bekommen sie bestimmte Informationen. Auch hier geht es um Kooperation.
Aber was, wenn die Zusammenarbeit partout nicht funktionieren will oder sich jemand mit Absicht querstellt? In diesem Fall gibt es wie im echten Leben Wege, einen Spieler auszuschließen und dauerhaft zu blockieren.
Von Benedikt Wenck/RND