Rezept zum Nachkochen

Ein Gericht mit Geschichte: Aber woher kommt die Currywurst denn nun?

Frittiertes Essen wie Pommes frites enthält oft gehärtete Fette. Diese können schnell die Arterien verstopfen.

Klassiker: Currywurst mit Pommes.

Sie hatte ein eigenes Museum in der Hauptstadt, und Sänger Herbert Grönemeyer widmete der Currywurst gar seinen gleichnamigen Song: „Gehste inne Stadt / Wat macht dich da satt? / ‚Ne Currywurst“, beginnt die Ode. Und tatsächlich, egal, ob in der Fußgängerzone, in der Kantine, nach Feierabend oder um Mitternacht auf Partys – die „Mantaplatte“ oder auch der „Taxiteller“ als Imbiss mit Pommesbeilage ist zu jeder Tages- und Nachtzeit beliebt.

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Kommt die Currywurst aus Berlin?

Uneinig sind sich Fans der Spezialität allerdings darüber, in welcher Stadt die Currywurst ihren wahren Ursprung hat: In der Novelle „Die Entdeckung der Currywurst“ von Uwe Timm brutzelt die Protagonistin die vermeintlich erste Currywurst überhaupt an einer Hamburger Imbissbude. An den zahlreichen Wurstständen im Ruhrgebiet hat man die Wurst längst kulinarisch adoptiert.

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Auch wenn man in Hamburg meint, dass die Wurst dort entdeckt worden sei, beanspruchte eine Frau aus Berlin die Erfindung des Gerichts schon vor mehr als 50 Jahren ganz offiziell für sich: Die Imbissbesitzerin Herta Heuwer (1913 bis 1999) ließ sich 1959 ihre eigene Currywurst­kreation unter dem Namen „Chilup“ als Patent schützen – und gilt seitdem ganz offiziell sozusagen als die Urmutter der Currywurst. Und das kam so: Nach dem Krieg waren Naturdärme für Würste Mangelware. Ein findiger Berliner Fleischer entwickelte daher eine Wurst ohne Darmpelle. Eben diese Würste verkaufte Herta Heuwer an ihrem Imbissstand im Stadtteil Charlottenburg. Damit sie besser schmeckten, suchte sie nach der passenden Soße, bis ihr der perfekte Mix für die mittlerweile legendäre Curry­kombination gelang.

Döner wird in Deutschland immer beliebter

Auch heute noch versteht man in Berlin unter einer Currywurst eine Brühwurst, mal mit Darmpelle, mal ohne. Das ist aber nicht überall in Deutschland der Fall – so schreibt der Bundesverband Deutscher Wurst- und Schinken­produzenten auf seiner Website, im Ruhrgebiet etwa sei die Basis für die Currywurst eine Bratwurst, weder gepökelt noch geräuchert.

Egal, in welcher Form, die Currywurst ist heute ein Klassiker. Rund 800 Millionen Currywürste kommen jährlich in Deutschland in Kantinen, Imbissen oder zu Hause auf den Teller oder in die Pappe. In puncto Beliebtheit gibt es mittlerweile allerdings einen starken Konkurrenten: Müssten die Deutschen sich zwischen Döner und Currywurst entscheiden, würden nur 37 Prozent der Befragten zur Wurst greifen, 45 Prozent dagegen bevorzugen Döner. Das zeigt eine Erhebung des Umfrage­instituts YouGov.

Currysoße ist leicht nachgemacht

Herta Heuwer hat zwar schriftliche Aufzeichnungen ihres bewährten Soßenrezepts Ende der Siebzigerjahre bewusst vernichtet, aber am heimischen Herd lässt sich dennoch eine adäquate Version zaubern: für etwa einen halben Liter Soße eine kleine Zwiebel fein schneiden und in etwas Pflanzenöl anbraten. 30 Gramm Tomatenmark, dreieinhalb Teelöffel Paprikapulver, zweieinhalb Teelöffel Currypulver, eine Messerspitze Salz, zwei Prisen Zimt, einen Esslöffel Worcestershire­soße, eine Prise Kreuzkümmel, Chilipulver nach Geschmack sowie zwei Esslöffel braunen Zucker dazugeben.

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Mit 75 Milliliter Apfelsaft und 500 Gramm passierten Tomaten das Ganze ablöschen. Die Soße aufkochen und rund 20 Minuten köcheln lassen. Unterdessen vier Currywürste einschneiden und in einer Pfanne in reichlich Öl zehn bis 15 Minuten braten. Anschließend in Currysoße schwimmen lassen.

Korrektur: In einer früheren Version des Artikels stand, dass 80 Millionen Currywürste jährlich in Deutschland gegessen werden. Tatsächlich sind es jedoch 800 Millionen pro Jahr. Wir haben das korrigiert.

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