Altenburger Ukrainehelfer organisieren Geschenke-Konvoi zu Weihnachten
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Die Altenburger Yuliya Stepanova und Thomas Wolf (6. und 7.v.l.) beim Verteilen von Geschenken in einem Betreuungshaus für behinderte Kinder nahe Lwiw.
© Quelle: privat
Altenburg. Ein reich gedeckter Tisch, geselliges Beisammensein und jede Menge Geschenke unterm Weihnachtsbaum: Was für viele Menschen im Altenburger Land zu Weihnachten selbstverständlich ist, ist es in der weiter vom Krieg geschundenen Ukraine in diesen Tagen nicht. Das trifft insbesondere auf jene Kinder zu, die derzeit in einem der zahlreichen Kinderheime des Landes leben. Um zumindest einem Teil von ihnen eine Freude zu machen, hat sich ein kleiner Altenburger Hilfskonvoi über die Weihnachtstage auf den Weg ins westukrainische Lwiw gemacht. Im Gepäck: Dutzende Geschenke für die in den Heimen betreuten Mädchen und Jungen.
Kinderheime in desolatem Zustand
Mit an Bord sitzt auch wieder Thomas Wolf. Der Altenburger war kurz nach Kriegsbeginn einer der ersten, der für Hilfe aus der Skatstadt trommelte. Er konnte mit vielen Helfern bereits mehrere Konvois in die Ukraine organisieren und engagiert sich inzwischen mit zig Mitstreitern im hiesigen Ukrainehilfe-Verein. „In diesem Zusammenhang haben wir seit einiger Zeit auch eine Kooperation mit einer lokalen Hilfsgesellschaft in der Ukraine, die die Heime vor Ort betreut“, erklärt Wolf.
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Am Mittwochabend wurde in Altenburg der Transporter beladen, von Altenburg ging es dann zunächst an die polnisch-ukrainische Grenze und weiter in die Westukraine.
© Quelle: privat
Und die Hilfe aus der Skatstadt sei dort dringend nötig, wie er berichten kann. „Der Zustand der Heime ist mit ähnlichen Einrichtungen in Deutschland absolut nicht zu vergleichen. Bereits vor Kriegsbeginn war die Lage schwierig, seitdem ist sie fast schon desolat.“ Oberstes Ziel der Einrichtungsleiter sei es aktuell, die Kinder satt zu bekommen und ihnen ein halbwegs angenehmes Leben zu bieten. „Das ist gerade mit den ständigen Angriffen auf Infrastruktur nicht einfach, wenn etwa immer wieder Strom und Warmwasser ausfallen“, so Wolf.
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Technik, Spielzeug und Schokolade sind geladen
Umso wichtiger ist da nun der Altenburger Weihnachtskonvoi, der ein wenig Freude in dunklen Zeiten bringen soll. Zu diesem Zweck hat der Transporter neben Powerbanks und anderer Technik auch Schokolade und Spielwaren geladen. Am Mittwoch um 18 Uhr ging es in Altenburg los, am nächsten Morgen wurde die polnisch-ukrainische Grenze passiert – und die ganze Nacht zum Freitag wurden Geschenke verpackt. Finanziert werden die Fahrt und ein bald geplanter zweiter Konvoi über Spenden. Und diese finanzielle Hilfe floss seit dem Aufruf Anfang November sehr rege, kann Hilfsvereinsmitglied Arnulf Dähne bestätigen.
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Bei der Partnerorganisation der Ukrainehilfe in Lwiw wurden die gesamte Nacht Geschenke verpackt.
© Quelle: privat
Spendenbereitschaft sorgt für Sprachlosigkeit und Dankbarkeit
„Insgesamt sind so mehr als 11 000 Euro zusammengekommen“, freut er sich. Neben Großspendern, wie dem Rotary und dem Lions Club, der Firma Sakosta und einzelnen Familien, haben sich zig weitere Skatstädter beteiligt, erzählt Dähne. Der genutzte Transporter wurde von Expert Jäger gestellt, der Drogeriemarkt Müller half bei der Beschaffung der Geschenke. „Der Zuspruch hat uns sprachlos und wirklich glücklich gemacht.“ Und glücklich dürften nun auch die ukrainischen Kinder sein, denen die Altenburger zu Weihnachten eine kleine Freude bereitet haben.
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