Der Altenburger Heimatforscher Christian Repkewitz hat ein neues Buch herausgegeben. In 151 Porträts zeichnet er Schicksale von jüdischen Künstlern nach, die in Altenburg wirkten oder bei Gastspielen zu erleben waren. Der Autor ist stolz auf sein Buch, aber enttäuscht von der Landesregierung.
Altenburg. Selbst ausgesprochen Kulturinteressierte sowie passionierte Theaterbesucher werden vermutlich erstaunt sein, in welch großem Umfang in Altenburg regional, aber auch überregional bekannte jüdische Künstlerinnen und Künstler gelebt und gewirkt haben oder bei Gastspielen zu erleben waren. Ganz konkret: 62 im festen Theater-Engagement, 14 außerhalb des Theaters, 27 bei Gastspielen im Theater, 44 auf anderen Bühnen der Stadt. Und noch eine Zahl: Drei bereits fest vereinbarte Gastspiele wurden kurzfristig wegen der jüdischen Abstammung der Künstler abgesagt.
Herausgefunden hat all das Christian Repkewitz, der sich seit vielen Jahren als Heimatforscher auf die Spuren der Juden in Altenburg und dem gesamten Landkreis begibt und sich auf diesem Gebiet nicht zuletzt als Sachbuchautor inzwischen viel Anerkennung erwarb. Vier Publikationen hat er bereits herausgegeben. "Gefeiert! Verfolgt. Vergessen?" ist sein gerade erschienenes fünftes Buch überschrieben, in dem er besagte jüdische Künstler in 151 Porträts dem Leser näher bringt. Dazu gehören Laienmusiker der kleinen jüdischen Gemeinschaft der Stadt Altenburg genauso wie Künstlergrößen ihrer Zeit wie etwa Felix Robert Mendelssohn. Abgerundet wird das Buch durch einleitende Texte zum jüdischen Kulturleben der Stadt sowie zur Entwicklung des Theaters.