Energiekrise und Werksverkauf: So ist die Lage bei Wurst Wolf in Schmölln
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Nach wie vor der Renner aus Schmölln: die Thüringer Rostbratwurst.
© Quelle: Mario Jahn
Schmölln. Wenn in diesem Jahr wieder auf unzähligen Grills der Republik die Bratwürste brutzeln, dürften nicht wenige davon ihren Ursprung nach Ostthüringen zurückverfolgen können: Seit inzwischen 27 Jahren verlassen die original thüringischen Leckereien in Schmölln die Fabrikhallen von der Firma Wolf. Doch das Referenzprodukt, das wurde jüngst im Zuge eines Pressetermins deutlich, soll künftig am Standort in der Knopfstadt noch einigen Zuwachs bekommen. Damit will sich das Unternehmen, das insgesamt 1600 Mitarbeiter – davon im Sommer bis zu 500 in Schmölln – beschäftigt und rund 285 Millionen Umsatz erwirtschaftet, für die Zukunft breiter aufstellen.
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Bratwürste – vor allem dafür ist Wolf bekannt.
© Quelle: Mario Jahn
2023 gibt’s die vegane Roster
Dazu, so Firmenchef Christian Wolf, solle der Thüringer Rostbratwurst, die derzeit einen Marktanteil von 62 Prozent ausmacht, im kommenden Jahr eine vegane Variante zur Seite gestellt werden. Generell wolle man sich vom reinen Wurst- zum Lebensmittelhersteller wandeln – wenn auch in Schmölln der Fokus klar weiter auf Thüringer Spezialitäten liegen wird.
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Geschäftsführer Christian Wolf will den Konzern vom reinen Wurst- zum Lebensmittelhersteller wandeln.
© Quelle: Mario Jahn
Investieren will Wolf zudem auch weiterhin in die hauseigene Bioproduktpalette. Allerdings sieht der Firmenchef hier eine deutliche Teuerung auf die Kunden zukommen – denn die Auswirkungen von Inflation, gestiegenen Löhnen und insbesondere der Energiekrise machen sich auch beim Wurstproduzenten bemerkbar. Um trotzdem noch Ware für den kleinen Geldbeutel anbieten zu können, sei man derzeit dabei, die Verpackungsgrößen anzupassen, um etwa kleinere Verpackungen oder Stückzahlen anbieten zu können.
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Produktion und Portionierung von Aufschnitt.
© Quelle: Mario Jahn
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Alte Öltanks werden wieder fit gemacht
Parallel machen sich die steigenden Gaspreise auch auf dem Firmengelände bemerkbar. Angesichts der enormen Kosten, die auf das Unternehmen zurollen, hat man bereits in den vergangenen Monaten die alten, seit 1995 außer Betrieb gestellten Öltanks am Standort gereinigt und geprüft. Parallel wurden Kombibrenner beschafft, die sowohl Öl als auch Gas verbrennen können. Damit kann man laut Wolf in Schmölln flexibel auf eine veränderte Energielage reagieren. Das Thema Nachhaltigkeit rückt angesichts der Nutzung fossiler Brennstoffe etwas in den Hintergrund – ist aber nicht gänzlich abgeschrieben und vergessen. Geplant seien sowohl Investitionen in Photovoltaik als auch Energiewechsler, so Wolf.
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Auch Schinken wird in der Schmöllner Fabrik produziert, wie Werkleiter Enrico Taubert zeigt.
© Quelle: Mario Jahn
Kommt der Werksverkauf – und wann?
Offen ist hingegen auch nach inzwischen sechs Jahren weiterhin, wie es mit dem geplanten Werksverkauf weitergeht, den Wolf gemeinsam mit Aldi im Gewerbegebiet an der Crimmitschauer Straße entstehen lassen möchte. Der Grund: Das zuständige Landesverwaltungsamt muss das betreffende Flurstück umwidmen, um sowohl den Werksverkauf als auch den Betrieb des Discounters zu ermöglichen. Geschieht dies nicht, wäre nur produzierendes Gewerbe erlaubt. Man hoffe auf eine Baugenehmigung bis zum Herbst, so Wolf. Um die Chancen zu verbessern, plant man auf Seiten von Wolf einen Werksverkauf samt angeschlossener kleiner Produktionsstätte als Mischproduktion. Für ein solches Projekte könnte die nötige Genehmigung schneller vorliegen. Fakt bleibt, dass der Neubau mittelfristig kommen muss. Denn am jetzigen Standort am Schmöllner Lindenhof verkauft das Unternehmen aktuell seine Waren auch nur dank einer Ausnahmegenehmigung. Das, weiß man in der Geschäftsführung, könne auch keine Dauerlösung bleiben.
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