Im Prozess um den getöteten „Punker Haase“ gibt es seit Dienstag einen dritten Verdächtigen. Seine DNA befindet sich am Tatwerkzeug und sein Alibi ist geplatzt. Die Verteidigung nutzte dies für ein überraschendes Manöver. Denn nun stellt sich die Frage, ob Unschuldige verurteilt werden könnten.
Gera/Altenburg. Nähert sich der Prozess um den am 27. Dezember 2018 in Altenburg getöteten "Punker Haase" seinem Ende oder geht es in die Verlängerung? Diese Frage stellt sich nach dem Verhandlungstag am Dienstag, bei dem die Verteidigung für eine faustdicke Überraschung sorgte. So brachten Peter Tuppat und Jan Pinkes einen dritten Verdächtigen ins Spiel. Es ist Andy K. aus Schmölln. Von dem mittlerweile 39-Jährigen fanden sich DNA-Spuren am vermeintlichen Tatwerkzeug, mit dem nach Ansicht der Staatsanwaltschaft das Opfer zu Tode gewürgt worden sein soll – ein Schlafsack.
Bislang hieß es, dass sich daran die DNA der beiden Angeklagten, Mirjam S. und Mario B., fand – plus die einer unbekannten männlichen Person. Bei der handelt es sich nun zweifelsfrei um Andy K. Und der hat für die Tatzeit auch kein Alibi. Bei der Vernehmung durch die Polizei gab er an, am fraglichen Dezemberabend bei sich zu Hause ferngesehen zu haben, im Beisein von Sebastian M. Sein Alibi-Kumpel aber war vom 23. bis 29. Dezember bei seiner Mutter in Leipzig, so wie jedes Jahr, wenn die Familie Weihnachten und einen Geburtstag feiert.