Stadtmensch-Festival wirft „Blitzlichter“ auf engagierte Altenburger
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Erfahrungsaustausch im Grünen: Bei einem Kaffee trafen sich im Rahmen des Stadtmensch-Festivals engagierte Altenburger und berichteten von ihren Projekten.
© Quelle: Mario Jahn
Altenburg. Das Publikum blieb weitgehend fern, doch auf die Ehrenamtlichen war Verlass. Eine ganze Reihe von Akteuren, die Altenburg unentgeltlich voranbringen, trafen sich am Sonntag im Rahmen des Stadtmensch-Festivals. „Blitzlichter“ lautete der Titel dieser Veranstaltung, bei der engagierte Altenburger von ihrer Arbeit berichten. Wegen der geringen Besucherzahlen setzten sich die Freiwilligen in die Sonne und erzählten bei einem Kaffee von ihren Projekten.
So berichtete etwa Andreas Pautzsch vom Kanu- und Laufverein Altenburg Windischleuba, dass es dieses Jahr 400 Anmeldungen mehr als im Vorjahr zum Skatstadtmarathon gab. Seit zehn Jahren steigen die Zahlen, die Besucher fühlten sich wohl, sagte Pautzsch. „Kritikpunkte werden so schnell wie möglich aus der Welt geräumt“, erzählte er.
Jeden Tag etwa drei Stunden für das Ehrenamt
Auf eine ganz andere Art und Weise ist Christine Hauskeller aktiv. Die Pastorin lebte mit ihrer Familie mehrere Jahre im Kongo. Als sie sah, wie sich Straßenkinder prostituierten, dachte sie: „Da muss man doch was tun.“ 2005 mietete Hauskeller einen Raum und baute eine Tagesstätte für Mädchen auf. Später hat sie mit ihrem Mann einen Verein gegründet.
Fast ausschließlich durch Spenden wurden im Kongo mittlerweile zwei Kinderhäuser, eine Grundschule sowie ein Gesundheitszentrum mit Entbindungsstation errichtet. Das Altenburger Spalatin-Gymnasium pflegt eine Patenschaft mit der Schule in Maluku. „Jeder der will, soll was machen können“, ist Hauskellers Devise. Auch eine Idee könne unheimlich hilfreich sein. Sie selbst investiere neben der eigentlichen Arbeit täglich noch etwa drei Stunden „für den Kongo“.
Schüler setzt sich für andere Jugendlichen ein
Valentin Rühlmann teilte seine Erfahrungen aus dem Jugendforum mit den anderen Engagierten. Die Jugendlichen verwalten Geld aus dem Programm der Bundesregierung „Demokratie Leben“. Damit organisierten sie zum Beispiel ein Konzert und die U18-Wahl vor der Bundestagswahl. „Wir wollen gehört werden“, erklärte der 18-Jährige. Um auch die breite Masse an Jugendlichen zu vertreten, sei eine Jugendkonferenz in Planung, in der jeder zu lokalpolitischen Themen Stellung beziehen könne.
Für das Engagement in der Kommunalpolitik warb schließlich der neu gewählte Oberbürgermeister André Neumann. Alle Kommunalpolitiker außer OB und Landrat seien ehrenamtlich tätig. „Das wird oftmals verkannt“, sagte Neumann. Häufig würden diese engagierten Menschen gar beschimpft. Dabei opferten selbst mäßig aktive Stadträte fünf Abende im Monat für die politische Teilhabe, ganz aktive Stadtpolitiker engagierten sich etwa 16 Abende, schätzte Neumann. Er hob die Bedeutung der politischen Entscheidungsträger hervor und warb für eine aktive Teilhabe an der Stadtpolitik.
Von Theresa Held
LVZ