Mirjam S. und Mario B. müssen sich seit April in einem der Aufsehen erregendsten und spannendsten Prozesse des Altenburger Landes verantworten. Doch welche Schicksale verbergen sich hinter den Beiden, welche Kindheit erlebten sie und wie wurden die Angeklagten zu dem, was sie sind?
Altenburg/Gera. Seit dem 5. April sitzen Mirjam S. und Mario B. vor Gericht, weil sie am 27. Dezember 2018 den in Altenburg als "Punker Haase" bekannten Sven H. gemeinschaftlich umgebracht haben sollen. Beide Angeklagten sagten in den elf Verhandlungstagen nichts zu dem Vorwurf.
Mirjam S. wird seit dem 19. April in Handschellen in den Gerichtssaal geführt. Die in Borna lebende gebürtige Altenburgerin schwänzte den zweiten Verhandlungstag – ohne ausreichende Entschuldigung, weshalb das Gericht eine Sitzungshaft für die Dauer des Verfahrens aussprach, um ihre Anwesenheit zu sichern. Äußerlich scheint ihr der Knast nichts auszumachen. Aufmerksam, oft gut gelaunt verfolgt sie die Verhandlungen, lacht über lustige Wortwechsel, die trotz der ernsten Sache auch in einem Gerichtssaal nicht ausbleiben. Ist sie erschöpft, legt sie sich mit dem Oberkörper auf den Tisch.