Besichtigung

Elstertrebnitz: Eigentümer der Kirche hat Großes vor

Einblicke ins ehemalige Gotteshaus: Zum Tag der offenen Tür konnten sich Besucher umschauen.

Einblicke ins ehemalige Gotteshaus: Zum Tag der offenen Tür konnten sich Besucher umschauen.

Elstertrebnitz. Längst finden in der ehemaligen Elstertrebnitzer Kirche keine Gottesdienste mehr statt, und auch die letzte Trauung liegt schon Jahrzehnte zurück. Dennoch öffneten sich am Sonnabendnachmittag ihre Türen für die Öffentlichkeit. Eigentümer Heiko Spauke hat mit ihr Großes vor.

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Er möchte ihr neuen Glanz verleihen. „Nach weiterer Sanierung kann das Gebäude für verschiedene Veranstaltungen genutzt werden, zum Beispiel für Konzerte, Ausstellungen oder gar Hochzeitsfeiern“, kündigte er an. Das große Besucherinteresse am Sonnabend habe gezeigt, dass die Kirche St. Martin den Bewohnern nach wie vor am Herzen liegt.

Neue Nutzung besser als Verfall

Günther Scholz kennt sie noch aus eigenem Erleben. „Hier sind meine Eltern, die aus Schlesien stammen und in Elstertrebnitz eine neue Heimat fanden, regelmäßig in die Kirche gegangen. Als Kind haben sie mich oft mitgenommen“, sagte er. Vor 30 Jahren habe er das letzte Mal das Gotteshaus besucht. Dass jetzt eine neue Nutzung vorgesehen ist, nahm er wohlwollend auf. „Es ist besser, das Haus anderweitig zu nutzen, als es verfallen zu lassen.“

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Schmuckstück von außen

Schmuckstück von außen: die frühere Elstertrebnitzer Kirche.

Hermann Göthel, Pfarrer im Ruhestand, verbindet eine Menge mit dieser Kirche. „Viele Jahre habe ich hier als Pfarrer gewirkt. Neben den Gottesdiensten sind hier Hochzeiten geschlossen worden, ebenso fanden Taufen statt“, erinnert sich der Geistliche. Er bedauert, dass diese Zeiten vorbei sind. Ein Brand in den 1980er-Jahren war die Zäsur.

Rettung schlug fehl

„Wir haben nach der Wende noch versucht, das Objekt zu retten. Und ich selbst war sogar auf dem Dach, um dort Nägel einzuschlagen. Doch quasi bei der Arbeit wurde von der obersten Kirchenbehörde das Aus verkündet“, bedauerte Göthel. Das Haus habe er all die Jahre hinweg nie aus den Augen verloren und dessen Werdegang bis auf den heutigen Tag verfolgt. Mit einem weinenden und einem lachenden Auge betrachte er die Immobilie. „Es ist schade, dass darin keine kirchlichen Zeremonien mehr stattfinden, aber andererseits sehe ich in der neuen Nutzung eine Chance, das Haus für die Nachwelt zu erhalten.“

Besitzer Spauke kündigte an, dass im kommenden Jahr die ersten Veranstaltungen laufen sollen. „Nach den wichtigsten Werterhaltungsmaßnahmen ist der Einbau von Toiletten und einer Heizanlage vorgesehen. Wenn alles klappt, feiern wir in einem Jahr Weihnachten in der Kirche“, gab er sich optimistisch.

Weihnachten 2019 in der Kirche

Für ihn hat das Gebäude nicht an Bedeutung verloren, vielmehr gewinne sie diese zurück. Durch den Brand zu DDR-Zeiten sei das Haus so in Mitleidenschaft gezogen worden, dass darin keine Gottesdienste mehr abgehalten werden konnten. Nach 1989 gelangte die mittlerweile entweihte Kirche in mehrere Hände; die jeweiligen Besitzer wollten aus ihr etwas Besonderes machen, was jedoch nur teilweise gelang.

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Von René Beuckert

LVZ

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