Flüchtlinge aus Irpin sollen in Borna Wohnungen bekommen
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Menschen auf der Flucht aus der Bornaer Partnerstadt Irpin.
© Quelle: privat
Borna. In Borna sind bis zum Montagnachmittag etwa 60 Frauen und Kinder aus der Partnerstadt Irpin angekommen. Zudem werden weitere 40 erwartet, hat Oberbürgermeisterin Simone Luedkte (Linke) am Montag erklärt. In der Wyhrastadt läuft deshalb jetzt die Vorbereitung von Wohnquartieren für die Flüchtlinge auf Hochtouren. Irpin, nahe der ukrainischen Hauptstadt Kiew gelegen, ist übereinstimmenden Berichten zufolge mittlerweile aufgrund des russischen Beschusses weitgehend zerstört.
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Menschen auf der Flucht aus der Bornaer Partnerstadt Irpin.
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Alle Hotels und Pensionen belegt
In Borna sind aktuell alle Beherbergungsbetriebe mit Flüchtlingen belegt. Dabei handelt es sich um das Hotel "Drei Rosen", die Pension "Altstadt" und die Pension Giolbas sowie das Hotel "Bierstübl". Künftig sollen die Wohnungen genutzt werden, die Vermieter wie die Bornaer Wohnbau- und Siedlungsgesellschaft (BWS), die Bornaer Wohnungsgenossenschaft (BWG) sowie Privatleute bereitstellen. Teilweise müssen die Quartiere noch hergerichtet werden. Die Gästewohnungen der BWS sind bis auf Waschmaschinen weitgehend ausgestattet.
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Menschen auf der Flucht aus der Bornaer Partnerstadt Irpin.
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Städte dürfen auf Ausschreibungen verzichten
Bei der Verteilung der Flüchtlinge auf Wohnungen soll nach Angaben von Luedtke auch darauf geachtet werden, dass Familien, die miteinander bekannt oder befreundet sind, möglichst zusammenbleiben. Zudem gehe es um die Ausstattung der Wohnungen. Dafür gebe es immerhin das Signal des Sächsischen Städte- und Gemeindetages (SSG), „dass wir auf Ausschreibungen verzichten dürfen“. Heißt nach Angaben der Oberbürgermeisterin: Die Kommunen müssen nicht erst mehrere Angebote prüfen, bevor sie etwa Betten für die Vertriebenen ordern.
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Menschen auf der Flucht aus der Bornaer Partnerstadt Irpin.
© Quelle: privat
Unterstützung aus Frohburg
Bei der Zusammenkunft des SSG-Kreisverbandes Landkreis Leipzig habe sie die Bornaer Umlandkommunen gebeten, mit Wohnungen für Flüchtlinge aus Irpin auszuhelfen. So habe ihr Frohburger Amtskollege Karsten Richter (CDU) Unterstützung signalisiert.
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Menschen auf der Flucht aus der Bornaer Partnerstadt Irpin.
© Quelle: privat
Irpin weitgehend zerstört
Die Stadt Irpin, die in den letzten Tagen im Zentrum heftiger Kämpfe stand, ist weitgehend zerstört. Das machen auch Bilder deutlich, die aus der ukrainischen Stadt an Bekannte in Borna geschickt worden sind. Sie soll in der Hand der russischen Armee sein. Der dortige Bürgermeister Oleksandr Markushin hat deshalb sein Kind mit Bekannten auf die Reise nach Borna geschickt.
Versammlung im Stadtkulturhaus
Noch in dieser Woche sollen die Flüchtlinge aus Irpin auf einer Versammlung im Stadtkulturhaus über ihre nähere Zukunft in Borna sowie Hilfsangebote und Wohnmöglichkeiten informiert werden. Geklärt werden muss nach Angaben von Oberbürgermeisterin Luedtke auch, wie das Geld vom Freistaat Sachsen an die Kommunen fließt. Die Staatsregierung hatte vor Wochenfrist erklärt, dass sämtliche sächsischen Kommunen, die eine Städtepartnerschaft in die Ukraine pflegen, 250 000 Euro bekommen sollen.
Spendenstand bei mehr als 15 000 Euro
Die Hilfsbereitschaft der Bornaer ist weiterhin ungebrochen. Mit Stand 4. März sind auf dem Spendenkonto unter dem Stichwort „Hilfe für Irpin“ 15 375 Euro eingegangen.
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Von Nikos Natsidis