Home sick home: Ende in Kitzscher – Beginn in Rötha
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Im fiktiven Bundesministerium für Blühende Landschaften am Markt in Kitzscher findet am Sonnabend die Abschlussveranstaltung von Home sick home statt.
© Quelle: André Neumann
Rötha/Kitzscher. Das Kunstprojekt „Home sick home“, hinter dem der Verein Kulturbahnhof in Markkleeberg steht, kommt jetzt auch nach Rötha. Den Auftakt macht am Sonntag eine öffentliche Ortsbegehung zum Braunkohlen-Industriekomplex Espenhain mit zwei Experten.
Espenhain: Zweistündige Wanderung mit Experten
Hans-Jürgen Herbach lebt seit 70 Jahren im Ort und kennt sich bestens aus. Er kann über alles berichten, vom ehemaligen Schachthaus über den Bahnhof bis zum beliebten Tante-Emma-Laden. Martin Baumert befasst sich wissenschaftlich mit dem Braunkohlen-Industriekomplex Böhlen-Espenhain und wird mit Zeitzeugen und Teilnehmern vor Ort darüber ins Gespräch kommen. Die rund zweistündige Wanderung beginnt am Sonntag, 14 Uhr, Treffpunkt ist am Gasthof Aspe in der Leipziger Straße 9.
Ausklang am Samstag in Kitzscher
Home sick home ist ein Wortspiel um Heimat, Heimweh und kranke Heimat. In dem Projekt will der Kulturbahnhof mit Künstlern und der einheimischen Bevölkerung der Frage nachgehen: Welche Bedingungen muss ein Ort oder eine Stadt im ländlichen Raum erfüllen, um langfristig ein Zuhause sein und bleiben zu können. Unter unterschiedlichen Gesichtspunkten wurde dieser Frage in Markkleeberg nachgegangen, danach in Kitzscher, wo das Projekt am Sonnabend beendet wird.
Rötha: Zusammenleben mit Fremden ist Thema
In Rötha steht nun das Zusammenlaben mit Fremden im Mittelpunkt, weil es hier eine Asylbewerberunterkunft gibt. Ein zentrales Projekt in den Monaten September und Oktober wird deswegen vom Radio Common Voices realisiert. Dahinter verbergen sich Radiomacher aus Halle, die dort eine mehrsprachige Sendung von Geflüchteten und Migranten produzieren. Inhalt der Sendungen sind Fragen, Themen und Probleme, die für Geflüchtete wichtig sind. Radio wird hier als Brücke für ein verständnisvolleres Miteinander verstanden.
Radiosendung über Asylunterkunft geplant
Yvonne Anders vom Kulturbahnhof hat mit Radio Common Voices verabredet, eine Sendung über die Asylbewerberunterkunft in Rötha zu machen. Am 13. Oktober soll zudem eine Livesendung mit Bürgern aufgenommen oder eine Diskussionsrunde veranstaltet werden. Der genau Ort wird noch bekannt gegeben.
Heimatlichen Liedern auf der Spur
Für ein weiteres Projekt in Rötha steht der internationale Chor „Treta Mominka“ in den Startlöchern, der sich mit internationalen Volksliedern befasst. Die Idee ist, in Rötha und der Umgebung nach heimatlichen Liedern zu forschen und die bei einem Auftritt am 27. Oktober mit aufzuführen. Die genauen Termine und Veranstaltungsorte, sagt Yvonne Anders, würden noch bekanntgegeben, ebenso weitere Veranstaltungen.
Austausch über Ideen in Kitzscher geplant
Zuvor geht an diesem Sonnabend in Kitzscher die dortige Ausgabe von Home sick home zu Ende. Sie begann am 22. August mit der spektakulären Eröffnung des fiktiven Bundesministeriums für Blühende Landschaften (BMBL) am Markt und setzte sich mit Stadtspaziergängen, Zukunftsvisionen und anderen Angeboten von Künstlern fort. An diesem Sonnabend laden die Organisatoren vom Kulturbahnhof und die beteiligten Künstler zur Abschlussveranstaltung ein.
Sie beginnt 18 Uhr am Markt 4 im BMBL. In geselliger Runde wollen die Akteure mit Bewohnern über Erlebnisse und Ergebnisse des Projektes sprechen, Entstandenes gemeinsam bewundern und sich über die Fortführung von Ideen austauschen, die in Kitzscher in den vergangenen Wochen entstanden sind.
Von André Neumann
LVZ