Zahl der Flüchtlinge aus dem ukrainischen Irpin in Borna verdoppelt sich
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Die Bornaer Oberbürgermeisterin Simone Luedtke (Linke) spricht in der Reichsstraße auf einer Friedenskundgebung, zu der der Kreisverband Westsachsen der Linken aufgerufen hat.
© Quelle: Linke Westsachsen
Borna. In Borna sind am Wochenende weitere Flüchtlinge aus der ukrainischen Partnerstadt Irpin angekommen. Sie wurden von Privatpersonen an der polnisch-ukrainischen Grenze sowie in Prag abgeholt. Darunter ist auch die Fernsehjournalistin Julia Osynska.
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Oberbürgermeisterin Simone Luedtke (l., Linke) mit Fernsehjournalistin Julia Osynska und deren Kindern in Prag.
© Quelle: privat
Kein Strom mehr in Irpin
Die Stadt in der Nähe von Kiew ist übereinstimmenden Berichten zufolge mittlerweile weitgehend zerstört. So soll es in Irpin weder Strom noch Wasser und Internet geben. Brücken sind zerbombt, heißt es aus der Bornaer Stadtverwaltung, in der immer wieder Informationen aus Irpin eintreffen.
Weitere Vertriebene erwartet
Die Zahl der Flüchtlinge in Borna hat sich in den letzten Tagen verdoppelt. So sind derzeit etwa 40 Frauen und Kinder im Hotel „Drei Rosen“, in der Pension „Altstadt“, im Hotel „Bierstübl“ und in der Pension Giolbas untergebracht. Weitere Menschen werden in einer leer stehenden Pfarrerswohnung in Kohren-Sahlis beherbergt. Am Sonntag sind weitere Vertriebene in Borna erwartet worden.
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Einer der letzten Züge, die die Bornaer Partnerstadt Irpin noch verlassen konnten. Das ist jetzt nicht mehr möglich.
© Quelle: privat
Bahnhof in Irpin zerstört
Am Freitag sollen etwa 3000 Menschen Irpin mit dem Zug verlassen haben. Das ist jetzt nicht mehr möglich, weil Berichten zufolge auch der Bahnhof und die Schienen zerstört wurden.
Transporter voller Hilfsgüter
Am Freitag waren auch Fahrzeuge der Bornaer Feuerwehr sowie Privatpersonen zur polnischen Grenze gefahren, um Frauen und Kinder aus Irpin abzuholen. Am Sonntag ist CDU-Ortsverbands- und Stadtratsfraktionschef Roland Wübbeke mit zwei Transportern voller Hilfsgüter dorthin gestartet, auf dem Rückweg will er Flüchtlinge mitnehmen. Oberbürgermeisterin Simone Luedtke (Linke) holte am Sonnabend die Fernsehjournalistin Julia Osynska mit zwei Kindern in Prag ab.
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Fernsehjournalistin Julia Osynska aus Irpin mit ihren Kindern in Prag. Sie ist froh, dass sie die Ukraine verlassen konnte.
© Quelle: privat
Schicksal von Steve Meiling noch ungeklärt
Weiterhin unklar ist das Schicksal des Bornaer Feuerwehrmanns Steve Meiling. Er war vor zehn Tagen nach Kiew aufgebrochen, um seine Frau Anna und deren Sohn Sascha nach Sachsen zu holen, und dabei angeschossen worden. Bis vor drei Tagen war er im Krankenhaus der Stadt Borodjanka untergebracht, das er aber nach Beschuss des Ortes verlassen musste. Wo er sich derzeit befindet, lässt sich gegenwärtig nicht in Erfahrung bringen.
550 Euro gespendet
Am Sonnabend versammelten sich auf Initiative des Linken-Kreisverbandes Westsachsen mehr als 30 Teilnehmer zu einer Friedenskundgebung in der Bornaer Reichsstraße, teilt die Partei mit. Dort sprach auch Oberbürgermeisterin Luedtke und Kreisvorsitzender Jens Kretzschmar. Die Anwesenden sammelten 550 Euro als Spenden.
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Von Nikos Natsidis