Zukunft der Mölbiser Kirche ist ungewiss
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Die Mölbiser Kirche ist seit über einem Jahr verwaist. Jüngsten Untersuchungen zufolge braucht sie ein neues Dach.
© Quelle: Julia Tonne
Rötha/Mölbis. Ob in der Mölbiser Kirche je wieder Gottesdienste stattfinden können, ist nach wie vor ungewiss. Das Gotteshaus ist seit mehr als einem Jahr und zwei Weihnachtsfesten offiziell geschlossen. Der ursprüngliche Grund der Schließung waren giftige Rückstände eines Holzschutzmittels (Hylotox), mit dem große Teile der Kirche in der DDR behandelt worden waren.
In der Zwischenzeit ist die Kirche zwar gereinigt worden, dennoch empfehlen Fachleute, sie nicht für Gottesdienste zu nutzen. Wegen einer möglichen Einsturzgefahr des Daches, wie Matthias Lehmann sagt, der leitende Pfarrer des Kirchspiels im Leipziger Land, zu dem Mölbis gehört: „Alle Balkenenden sind verfault oder angefault.“ Zwar halte das Dach nach wie vor, sagt Lehmann, „aber man muss es nicht ausreizen“, mahnt er zur Vorsicht.
Mölbiser Kirche war für Führungen ab und an geöffnet
Zu Führungen ist sie in der Vergangenheit dennoch gelegentlich geöffnet worden.
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„Alle Balkenenden sind verfault oder angefault.“ Die Zukunft der Mölbiser Kirche ist ungewiss.
© Quelle: Julia Tonne
Damit stehen die Kirchgemeinde und das Kirchspiel vor einer immensen finanziellen Herausforderung. Das Dach zu reparieren, sagt Lehmann, würde „eine große sechsstellige Summe“ kosten. Billiger wäre wahrscheinlich ein neuer Dachstuhl, dem könnte aber der Denkmalschutz entgegen stehen. Deswegen stehe die Frage im Raum, was mit der Kirche wird. „Es gibt keine Antwort darauf“, stellt Lehmann nüchtern fest. Natürlich verfolge man das Ziel, sie wieder zu öffnen. „Ob uns das gelingt“, so der Pfarrer, „ist eine andere Frage.“
Gläubige treffen sich in Stall
Die Gläubigen aus Mölbis haben indes aus der Not eine Tugend gemacht und sind gewissermaßen zu den Wurzeln der Jesusgeschichte zurückgekehrt. Für das Krippenspiel zum zurückliegenden Weihnachtsfest stellte ein Kirchvorsteher einen Stall in seinem Gehöft zur Verfügung. Ein Jahr zuvor hatte sich die Gemeinde zum Krippenspiel in der Orangerie getroffen.
Von André Neumann
LVZ