Greifenhain: Debatte um schöneres Bauen und Leben auf dem Land
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Ländliches Idyll im Morgendunst: Greifenhain. Hier geht es am 21. September um ländliches Bauen und Leben.
© Quelle: Sebastian Thaut
Frohburg/Greifenhain. Die ländliche Baukultur und die Sehnsucht von Menschen, hinaus aufs Land zu ziehen und hinein in eine traditionsreiche Kulturlandschaft: Der Greifenhainer Verein Gutsleben nimmt das Sächsische Landeserntedankfest in Frohburg zum Anlass, um diese Themen in den Blickpunkt zu rücken – und zwar am Donnerstag vor dem großen Festwochenende. Unter dem Motto „Sehnsucht: Land“ gibt es am 21. September eine Rundfahrt, Vorträge und eine Podiumsdiskussion.
Kohrener Land bekannter machen
Dass Dörfer als attraktive Lebensorte und Gegenpol zum Wohnen in Ballungsräumen entdeckt werden, diese Tendenz hat die Corona-Pandemie noch verstärkt. „Sie benötigen eine zeitgemäße, ökologische, soziale und bauliche Infrastruktur“, sagt Sebastian Thaut, Architekt und Co-Vorsitzender des Vereins. Und sie brauche eine Baukultur, die an das historisch Gewachsene anknüpfe. Die eher dünn besiedelte Region des Kohrener Lands gelte als eine Perle im Leipziger Südraum, sei jedoch überregional wenig bekannt. Die Veranstaltung wolle ihren Teil beitragen, das zu ändern. Deshalb würden nachhaltiger Tourismus ebenso thematisiert wie Konzepte für lebendige Ortskerne.
Vor der Debatte vor Publikum am Abend im Ungerhof in Greifenhain steht am Nachmittag eine gemeinsame Bustour in die Region des Roten Porphyr und des Kohrener Land an. Stationen sind gelungene Wiedernutzungen und Umbauten sowie Projekte, die noch entstehen. Ziel ist es, vor Ort mit Bauherren, Handwerkern und Architekten ins Gespräch zu kommen.
Sehnsuchtsort Dorf
Die Veranstaltung könne nur erste Anreize und Diskussionsgrundlagen bieten und brauche eine kontinuierliche Fortführung, sagt Thaut, der gemeinsam mit seiner Frau Silvia Schellenberg-Thaut, welche aus Greifenhain stammt, in Leipzig das Architekturbüro Atelier ST betreibt. Beide haben selbst den Frohburger Ortsteil Greifenhain als Rückzugsort wiederentdeckt, in dem sie das elterliche Gut zu einem Ort für Seminare, Workshops mit Übernachtungsmöglichkeiten aktivieren. „Wir als Verein Gutsleben möchten einen nachhaltigen Beitrag für eine regionale Baukultur liefern und eine feste Austauschplattform zu dieser Thematik etablieren.“ Es gelte, Bürger intensiv zu beteiligen und das lokale Wissen, Brauchtum und Handwerk in Kombination mit überregionalen Inputs weiterzuentwickeln.
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Leipziger Land als Impuls-Region
Einer der Vorträge widmet sich der „Impuls-Region Leipziger Land“ als ein Instrument zur Förderung der regionalen Baukultur. Gehalten wird er von der Leipziger Architektin Ulrike Rothe und Ex-Regierungspräsident Walther C. Steinbach aus Rötha. Ulrike Rose aus Schlehdorf widmet sich dem Thema „Kulturräume gestalten“. Mit-Gastgeberin und Architektin Silvia Schellenberg-Thaut spricht über „Weiterbauen im historischen Kontext“.
Bei der anschließenden Diskussion sitzen außerdem Jan Meier von Meier & Unger Architekten aus Leipzig, der ein Haus in Fockendorf entworfen hat, Kati Ulbricht von der Bauverwaltung der Stadt Frohburg und Matthias Graichen, der die Graichen Bau und Möbelwerkstätten Frohburg in siebenter Generation führt, mit auf dem Podium.
Anmeldung bis 18. September per Mail an sehnsucht.land@gmail.com
LVZ