Offene Kinder- und Jugendarbeit

Neustart für Jugendarbeit in Geithain: Franziska Mascheck übernimmt

Willkommen in Geithain: Franziska Mascheck mit Bürgermeister Frank Rudolph (UWG).

Willkommen in Geithain: Franziska Mascheck mit Bürgermeister Frank Rudolph (UWG).

Geithain/Kohren-Sahlis. Mehr als ein Jahr nach der Schließung des Geithainer Jugendhauses R9 soll die offene Kinder- und Jugendarbeit in der Stadt neue Impulse erfahren. Franziska Mascheck aus Linda, die unmittelbar vor dem Abschluss ihres Studiums Soziale Arbeit steht, ist ab 1. Oktober in Geithain, aber auch im Umland der Stadt, namentlich in Kohren-Sahlis, tätig. Die Arbeiterwohlfahrt Leipziger Land besetzt mit ihr jene Stelle, die seit dem Rückzug der Kindervereinigung Leipzig aus dem R9 vakant ist. Angesiedelt unter dem Dach des Schulclubs der Paul-Guenther-Schule, sieht die 38-Jährige, Tänzerin, Gründerin eines Tanztheaters, Mitarbeiterin der Jugendhilfe, ihren Platz aber vor allem draußen: dort, wo die Heranwachsenden mit ihren Ideen und Wünschen sind.

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Arbeiterwohlfahrt ist Träger der Stelle

„Wir freuen uns, mit der AWO einen Träger für dieses Feld gefunden zu haben. Ich wünsche mir, dass die neuen Angebote intensiv genutzt werden“, sagt Geithains Bürgermeister Frank Rudolph (UWG) – auch wenn, und gerade weil – es „durchaus verschiedene Auffassungen von offener Arbeit“ gebe. Das hätten die Kontroversen in Folge der R9-Schließung gezeigt. Parallel dazu werde man die Schulclub-Stunden für Mandy Schalinske, die als AWO-Mitarbeiterin diesen etablierten Treff an der Paul-Guenther-Schule betreue, aufstocken. Hier träfen sich die Intentionen der Stadt und des Trägers.

„Uns geht es um eine ganzheitliche Betreuung, Beratung und anspruchsvolle Freizeitgestaltung für Kinder und Jugendliche“, sagt AWO-Geschäftsführerin Heike Buchheim. In Geithain kümmere man sich bereits mit Martin Penndorf um die Schulsozialarbeit, betreibe eine Beratungsstelle für Kinder, Jugend und Familie und die Tagesstätte „Kinderland am Bahnhof“. Diese Angebote auszubauen, sei nur konsequent: „Frau Mascheck zeigte in den vergangenen Monaten durch ihren Einsatz für Kohren-Sahliser Jugendliche, dass sie genau die Richtige für diese Tätigkeit ist.“ Buchheim nimmt damit Bezug auf die Bemühungen einer Gruppe Heranwachsender, in der Töpferstadt einen eigenen Treff zu etablieren.

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Franziska Maschek will Jugendliche begleiten

„Die Jugendlichen suchen sich ihre Plätze, zeigen, wo ihre Interessen liegen. Die Aufgabe sehe ich darin, sie zu begleiten, mit ihnen gemeinsam etwas zu entwickeln, nicht erwachsene Sichtweisen überzustülpen“, sagt Franziska Mascheck, die im Sommer 2016 mit ihrem Mann Marc, einem Theaterpädagogen, aus Berlin ins Kohrener Land zog, den Verein KulturGut Linda gründete und verschiedene kulturelle und sozialpädagogische Projekte anstieß und unterstützt. Den Konflikt um die Schließung des Geithainer Jugendhauses habe sie aus der Entfernung sehr wohl wahrgenommen. Es gehe ihr nicht darum, an dieses ambivalente Kapitel unmittelbar anzuknüpfen; sie wolle vielmehr unvorbelastet mit den Heranwachsenden selbst herausfinden, welche Bedürfnisse und Erwartungen bestünden und welche Möglichkeiten es gebe, sie mit Partnern vor Ort umzusetzen.

Praktische Erfahrungen gewann Mascheck in den vergangenen Wochen und Monaten in Kohren-Sahlis, wo es jetzt gelingt, zumindest bis zum Jahresende einen Raum als Jugendtreff anzumieten. „Wir sind dabei, das Zimmer in der ehemaligen Grundschule einzurichten, und bereiten parallel die Gründung eines Vereins vor“, sagt sie. Der soll über das Jahr 2017 hinaus als Träger des Treffs fungieren; um ihn zu gründen, braucht es die Unterstützung nicht nur der Heranwachsenden, sondern auch von Eltern. „Der Vertrag ist fertig zum Unterschreiben“, sagt der Kohren-Sahliser Bürgermeister Siegmund Mohaupt (CDU). Er könne aber nur bis zum Zeitpunkt der Eingemeindung nach Frohburg gelten. Danach – das habe Frohburg klargestellt – sei eine Fortsetzung nur möglich unter der Voraussetzung, dass der Kommune keinerlei Kosten entstünden.

Franziska Mascheck freut sich auf ihre neue Aufgabe. Sie ist jetzt dabei, vor allem in Geithain Kontakt zu den Heranwachsenden herzustellen. Am 24. Oktober hat sie im Stadtrat die Gelegenheit, ihre konzeptionellen Überlegungen vorzustellen.

Von Ekkehard Schulreich

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