Unter Dampf: Kohrener Bimmelbahn ziert das Logo des Bürgerfestes mit Frohburg
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Die Kohrener Bimmelbahn nimmt erneut Fahrt auf – zum Bürgerfest in Streitwald.
© Quelle: Michael Franke
Kohren-Sahlis/Frohburg. Über Jahrzehnte verband sie Kohren-Sahlis und Frohburg, war für die Töpferstadt so etwas wie Sinnbild für Aufbruch und den Weg in die Moderne: Die Kohrener Bimmelbahn prägt jetzt das Signet für ein Bürgerfest, das die Menschen aus Kohren-Sahlis und Frohburg einander ein bisschen näherbringen will. Schließlich gibt Kohren-Sahlis mit Beginn des nächsten Jahres aus finanzieller Bedrängnis seine kommunale Selbstständigkeit auf und wird Teil der Stadt Frohburg. Eine Entwicklung, die mancher mit durchaus gemischten Gefühlen verfolgt, die nach dem klaren Bekenntnis beider Parlamente und den jahrlangen Vorbereitungen einer gemeinsamen Arbeitsgruppe sozusagen aufs Gleis gesetzt ist. Auf halber Strecke zwischen beiden Städten, in Streitwald, wo die Bimmelbahn vor einem halben Jahrhundert zum letzten Mal durchzuckelte, ist das Fest für den 28. April geplant. Die Vorbereitungen dafür sind in vollem Gang.
„Ein solcher Schritt muss feierlich begangen werden“, davon ist der Streitwalder Unternehmer Roland Pfaff überzeugt. Die Fusion der beiden über Jahrhunderte ohnehin eng verbundenen Städte, die das Kohrener Land in besonderem Maße prägen, dürfe sich nicht sang- und klanglos auf einen bürokratischen Akt reduzieren. Es sei, bei aller Ambivalenz, ein Ereignis. Und es stehe allen gut zu Gesicht, es würdiger zu begehen als seinerzeit die Eingliederung der zu Eulatal gehörenden Dörfer, die durch jahrelange Rechtsstreite überschattet gewesen sei. Mit diesem Vorstoß, vor Monaten schon via LVZ ins Gespräch gebracht, traf er den Nerv vieler. Das Komitee aus Vertretern beider Stadtparlamente tagte inzwischen mehrfach und entwarf einen Fahrplan für das Fest, für das Pfaff sein Firmengelände an der Abtmühle, wenige Schritte vom längst als Rad- und Wanderweg genutzten Bahndamm, zur Verfügung stellt. Geklärt ist jetzt auch der programmatische Namen: Bürgerfest „Kommt zusammen“.
„Die Vereine spielen bei diesem Fest eine entscheidende Rolle. Wir wünschen uns, dass sich möglichst viele einbringen, sich auf dem Fest präsentieren und auch zur Versorgung mit Speisen und Getränken beitragen“, sagt der Frohburger Stadtrat Mathias Füssel. Namens des Festkomitees hat er einen Brief an die Vereine aufgesetzt. Geplant sei ein Fes, das vom Vormittag bis in den Abend dauere, das für Besucher aller Generationen attraktive Angebote bereit halte, das so lebendig wie bodenständig sei. „Dem Ideenreichtum sind keine Grenzen gesetzt. Standgebühren fallen nicht an, und vielleicht lässt sich mit den Erlösen sogar die Vereinskasse aufbessern.“ Bis spätestens Ende des Jahres erwarten die Organisatoren die Angebote der Vereine.
Ein Willkommensfest für alle zu initiieren, der Kohren-Sahliser Bürgermeister Siegmund Mohaupt (CDU) hält das für eine charmante Idee. er freue sich, dass die Idee dazu aus der Bürgerschaft selbst komme, dass sich Stadträte und Vereinsmitstreiter beider Kommunen dazu zusammenschlössen. „Ich danke schon jetzt allen Menschen, die das Fest unterstützen und vorbereiten.“ Ganz bewusst hielten sich sein Frohburger Amtskollege Wolfgang Hiensch (BuW) etwas im Hintergrund. Hervorragend sei auch, die „Bimmelbahn“ als verbindendes Symbol für dieses Fest neu zu entdecken.
„Die schönsten Feste sind jene, in die sich viele eingebracht haben und in denen sie sich durch die gemeinsame Vorbereitung wiedergefunden haben“, ist Roland Pfaff überzeugt. „Wir möchten diesen Tag als ein Erlebnis gestalten – besonders für die Kinder.“ Das Festkomitee, in das aktuell 14 Frauen und Männer eingebunden sind, traf sich am 19. Oktober zu seiner bereits vierten Beratung.
Von Ekkehard Schulreich