Einsätze haben sich mehr als verdoppelt – Hohnstädter Truppe ist personell gut aufgestellt
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Personeller Zuwachs: Mit Jennifer Keyselt (l.) und Laura Brause halten nun auch Frauen bei der Freiwilligen Feuerwehr in Hohnstädt zur Stange.
© Quelle: Frank Schmidt
Grimma/Hohnstädt.Wie in nahezu allen Ortsfeuerwehren der Großen Kreisstadt Grimma haben auch die Floriansjünger in Hohnstädt zur Jahreshauptversammlung in ihr Gerätehaus eingeladen. Neben Auszeichnungen und Beförderungen standen der Rechenschaftsbericht über das vergangene Einsatzjahr im Mittelpunkt.
55 Einsätze
Daraus geht hervor, so Wehrleiter Torsten Engel, dass sich die Zahl der registrierten 55 Einsätze „mehr als verdoppelt“ hat. Darunter 30 technische Hilfeleistungen, die auch dem Sturmtief im Oktober zuzurechnen seien, und neun Brände sowie 15 Melderalarme und ein blinder Alarm. Zu den einprägsamsten Blaulichtfahrten gehörte der Wohnungsbrand in der Lessingstraße, bei dem auch eine behinderte Person aus dem Gefahrenbereich geholt werden musste. Und als „kuriosen Einsatz“ bezeichnete Engel ein etwas größeres Lagerfeuer am ehemaligen Rinderkombinat, der von vorbeifahrenden Passanten als bedrohlicher Scheunenbrand wahrgenommen und gemeldet wurde.
Neue Leitstelle bringt mehr Arbeit
Ein weiterer Grund für das hohe Einsatzaufkommen sei die Inbetriebnahme der neuen Rettungsleitstelle in Leipzig. „Seitdem werden wir Hohnstädter für Schadensereignisse auf der B 107 zwischen Trebsen und Grimma alarmiert“, sagt Engel nicht wirklich unglücklich darüber. Allerdings könnte das auf eine hohe Tageseinsatzbereitschaft zurückzuführen sein, über die die Hohnstädter Feuerwehr verfügt. „Wir konnten hier immer mit einer vollen Gruppe ausrücken und mussten teilweise sogar Kameraden am Gerätehaus zurücklassen.“ Das sei sowohl der Einsatzbereitschaft der einzelnen Kameraden zu verdanken als auch deren Arbeitgebern, die ihre Mitarbeiter im Einsatzfall ziehen lassen, betont Engel dankbar.
Zuwachs an jungen Leuten
Auf ein echtes Luxusproblem macht Florian Knochenmuß, der Pressesprecher in der Hohnstädter Wehr aufmerksam. Denn im neuen Gerätehaus wird es eng. „Entgegen dem allgemeinen Trend ist unsere Mannschaft stark gewachsen. Und seit nicht all zu langer Zeit haben wir auch drei Kameradinnen, die einen Grundlehrgang absolviert haben und entsprechend ausgebildet sind.“ Zum einen sei der Zuwachs der Grimmaer Jugendfeuerwehr zu verdanken, aus deren Reihen Kameraden in den aktiven Dienst übernommen werden konnten. Zum anderen profitiert Hohnstädt von der Mundpropaganda sowie einer „guten Öffentlichkeitsarbeit über soziale Medien“, ist Knochenmuß überzeugt.
Wertschätzung dafür gibt es von Wolfgang Bludau als Vertreter des Grimmaer Stadtrates. „Das habt ihr ganz alleine geschafft, meine Hochachtung.“ Und Bernd Aurich als ein Vertreter der Arbeitgeber lobt den „Zusammenhalt in der Truppe.“ Und so zog der Grimmaer Oberbürgermeister Matthias Berger (parteilos) nur ein positives Fazit. „Die Hohnstädter Wehr ist eine verlässliche und stabile Feuerwehr, die immer zur Verfügung steht, was keine Selbstverständlichkeit ist.“
Von Frank Schmidt