Alles klar für den Test: Ski und Rodel gut auf dem „Mount Cröbern“
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Am Cröberner Deponieberg kann bald gerodelt und Ski gelaufen werden – wenn denn Petrus in diesem Winter noch den nötigen Schnee schickt.
© Quelle: Foto: WEV
Grosspösna. Nur das Wetter muss noch mitspielen: Am „Mount Cröbern“ sind in diesem Winter erstmals Rodeln und Skifahren möglich. Außerhalb der Betriebszeiten der Deponie gibt es an Schneewochenenden Abfahrten von bis zu 135 Meter Länge.
Für das Winterevent wurde eigens einen Fläche von rund 10 000 Quadratmetern hergerichtet. Weg, Treppe und Serpentinen führen vom benachbarten Bergbau-Technik-Park rauf auf den abgetrennten Hang, vom dem es dann mit einer Neigung von 1:4 knapp hundert Meter nach unten geht, etwas flacher sogar 135 Meter weit. „Bei der Gestaltung der Flächen wurde der Oberboden geeggt und gesiebt. Zum Ringwall hin haben wir einen Auslauf gestaltet. Wir glauben, dass wir so super Bedingungen für einen tollen Familienspaß geschaffen haben“, erzählt Denny Hosch, Betriebsingenieur der Deponie.
Geparkt werden kann nebenan auf dem Gelände des Bergbau-Technik-Parks, der über seinen Imbiss auch die Wintersportler mit warmen Getränken und kleinen Speisen versorgen will. Für Parkchef Thorsten Hinz kein Problem: „Wir freuen uns, auch außerhalb der Saison unseren Gästen Außergewöhnliches zu bieten. Mit diesem neuen Veranstaltungs-Format erweitern wir unser Angebot auch auf die kalte Jahreszeit.“
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Treppe, Wege, Wiese: Für den Wintersport ist eine erste Fläche vorbereitet.
© Quelle: Andre Kempner
Ob der Schnee, der in den nächsten Tagen angekündigt ist, schon ausreicht, weiß noch niemand. „Wir benötigen schon so etwa acht bis zehn Zentimeter Schnee auf der Grasnarbe“, erzählt Daniela Trujillo, Sprecherin der Deponiegesellschaft. Über die Tagespresse werde kurzfristig der Startschuss erteilt, wenn die Bedingungen erfüllt sind.
Mit der Zentraldeponie Cröbern entsteht bis zur Stilllegung voraussichtlich 2035 und der Übergabe 2040 der zweithöchste „Berg“ im Südraum. Die Westsächsische Entsorgungs- und Verwertungsgesellschaft mbH (WEV) hatte erst im Vorjahr von der Landesdirektion die Genehmigung erhalten, die Kubatur der Deponie zu optimieren: Der Berg darf nun 17 Meter höher werden als geplant, kann aber seine Fläche um 6,5 Hektar schrumpfen, um bei gleicher Ablagerungsmenge Kosten zu sparen. Mit 196 Metern über Normalnull werde die Deponie nun fast so hoch wie die Hochhalde Trages, so die WEV.
Die Kubaturänderung werde dazu beitragen, den Charakter „Berg“ in der Nah- und Fernwirkung stärker zu unterstreichen, hatte die WEV für die Veränderung geworben. Je prägnanter die Modellierung des Landschaftsbildes „Berg“ erfolge, desto größer werde die Wirkung sein.
Auch wenn noch ein bisschen Zeit ist: Über die mögliche Nachnutzung der Deponie hat sich die Deponie schon frühzeitig Gedanken gemacht. Gleitschirmfliegen, Mountainbike-Fahrten, Windenergie, Aussichtsturm, Sommerrodelbahn – viele Ideen gibt es. Die optimierte Form verbessere aber die Nutzungsmöglichkeiten, ist sich die WEV sicher.
Geschäftsführer Bernd Beyer: „Mit dieser Veranstaltung können wir schon mal die Eignung für Ski und Rodeln testen. Wir freuen uns auf die Besucher und sind sehr gespannt auf die Resonanz.“
Von Jörg ter Vehn
LVZ