Großinvestition auf der Kippe
Die Ankündigung der Errichtung eines rund 250 Millionen Euro teuren Protonentherapiezentrums zur Krebsbehandlung in Markranstädt hat sich einst angehört wie ein Paukenschlag. Seither sind sieben Jahre ins Land gegangen, in denen noch nicht einmal das Grundstück verkauft ist, aber trotzdem elf Stadtratsbeschlüsse gefasst wurden. Am Donnerstag kamen zwei weitere dazu.
Markranstädt.Um ein Haar wäre das Vorhaben zur Errichtung eines Protonentherapiezentrums in Markranstädt am Donnerstag gekippt worden. In ihrer Sitzung hatten die Stadträte zwei Beschlussvorlagen zu behandeln, die auf eine Rückabwicklung der bisherigen Entscheidungen zur Realisierung der auf 301 Millionen Euro angewachsenen Investitionspläne abzielten. Damit sollten die bereits im Jahr 2016 gefassten Beschlüsse zum Verkauf der Grundstücke im Gewerbegebiet Ranstädter Mark rückgängig gemacht und ein Aufhebungsverfahren zum vorhabenbezogenen Bebauungsplan eingeleitet werden.
Die Ergebnisse eines zwei Tage zuvor im Rathaus stattgefundenen Treffens zwischen Vertretern der Stadtverwaltung, des Stadtrats und des Investoren haben in der nichtöffentlich geführten Debatte letztendlich dazu geführt, dass die Stadträte dem Vorhaben eine weitere Fristverlängerung einräumten. Die beträgt allerdings nur 25 Tage. Bis zum 31. Mai muss der Investor dem Stadtrat eine Finanzierungszusage seiner Bank über die erforderlichen 301 Millionen Euro vorlegen, ansonsten ist das Vorhaben endgültig vom Tisch.