Internet in ländlichen Regionen
Weil die Internet-Infrastruktur vor allem im ländlichen Bereich Lücken aufwies, betrat vor einigen Jahren ein Anbieter den Markt, der diese durch eine drahtlos funktionierende Technologie schließen wollte. Das hat in Markranstädt anfangs gut funktioniert, aber jetzt stehen die Kunden plötzlich vor massiven Problemen.
Markranstädt. Probleme mit der Internetversorgung sind in einigen Dörfern rund um Markranstädt nicht neu. In den letzten Wochen hat sich die Lage für einige Nutzer allerdings zugespitzt. Ihr Netzbetreiber AirNet, der vor einigen Jahren mit der Alternative einer Funk-Übertragung den Markt betrat, ist von der Bildfläche verschwunden. Hinterlassen hat er Übertragungsanlagen, die offenbar zum Teil sogar noch funktionieren. Sobald es aber technische Probleme gibt, ist niemand mehr da, der sie beheben kann.
Besonders ärgerlich ist die Situation für eine Familie, die in Seebenisch eine Pension betreibt. Heidemarie und Lothar Branzko beherbergen hier seit dem 23. März insgesamt zehn Geflüchtete aus der Ukraine. „Natürlich wollen sie, ebenso wie ihre Leidensgefährten an anderen Orten, auch per Video-Chat nach Hause telefonieren“, berichtet der Herbergsvater. Aber das sei plötzlich nicht mehr möglich gewesen. Kein Netz, kein W-LAN, alles tot. Ein Problem, über das in den letzten Wochen auch in Großlehna geklagt wird.