Mit einer würdigen Feier und dem Segensspruch von Pfarrer Alexander Wiekowski hat der Wurzener Geschichts- und Altstadtverein jetzt sein jüngstes Projekt beendet. Ein neues Gedenkkreuz am Muldeufer erinnert an den Selbstmord von Margarete Gey vor 98 Jahren.
Wurzen/Dehnitz. Gerade einmal vier Wochen nachdem sich die Drittklässler der Grundschule Püchau am Bau des neuen Mahnmals beteiligten, konnte der Wurzener Geschichts- und Altstadtverein gemeinsam mit dem Heimatverein Dehnitz nunmehr die Einweihung des Margaretenkreuzes am kleinen Felsen bei Dehnitz feiern. Die Landmarke am Ufer der Mulde erinnert an das 14-jährige Mädchen Anna Margarete Gey aus Grimma, die am 3. September 1924 aus Scham von der Eisenbahnbrücke in den Fluss sprang und ertrank. Am 1. Oktober 1924 wurde ihr Leichnam auf Oelschützer Flur entdeckt und eben dort begraben.
Jenes Ereignis bewegt bis heute die Menschen. „Das erste Kreuz am Fundort“, vermutet Wurzens Stadtchronist und Ehrenbürger Wolfgang Ebert, „ließ vor 98 Jahren die Staatsanwaltschaft errichten.“ Als es verschwand, sorgte Kurt Bergt, der damalige Leiter des Museums Wurzen, für einen Ersatz. Heimatfreunde und Ruderer stellten es zu Pfingsten 1946 auf. Doch schon Ende der 50er-Jahre entwendeten Diebe das Kreuz. Ein weiteres stand dann der Landwirtschaftlichen Produktionsgenossenschaft im Weg, die den Boden beackerte.