Eigentlich sollte das Ringelnatz-Geburtshaus in Wurzen schon lange wieder eröffnet sein. Doch ein Schwarzbau stoppt im September 2019 die Sanierung. Die Fronten zwischen der Stadt und den Denkmalschützern schienen unüberbrückbar – bis jetzt. Denn nun geht es endlich weiter.
Wurzen.Jubel beim Verein, Aufatmen im Stadthaus und beim Planer: Die Sanierung des Ringelnatz-Geburtshauses im Crostigall kann endlich weitergehen. Monatelang ruhten hier die Arbeiten, nachdem das Landratsamt im September 2019 den Bau plötzlich stoppte. Die Zwangspause löste seinerzeit die Stadt Wurzen selber aus, da sie ohne denkmalrechtliche Genehmigung einen massiven Anbau hochziehen ließ, der den Aufzug, die Rettungstreppe, Behindertentoilette und nicht zuletzt einen Zugang zum Dachgeschoss integrieren soll.
Jener Konflikt zog sich bis heute hin und sorgte für viel Frust beim künftigen Betreiber der Immobilie, dem Ringelnatzverein Wurzen. Denn die Eröffnung des Hauses musste deshalb immer wieder verschoben werden. Doch damit ist nun Schluss. Wie Patricia Albrecht, Leiterin des Bauaufsichtsamtes in Borna, mitteilte, wurde der neue Wurzener Bauantrag vom 4. November des Vorjahres zum 23. Februar bestätigt. „Wir haben die Genehmigung erteilt und der Stadt Wurzen jetzt zugestellt.“ Damit herrsche bezüglich der Details mittlerweile Einvernehmen. Insbesondere lobte Albrecht die rasche Zustimmung durch das Landesamt für Denkmalpflege. „Ich hätte nicht gedacht, dass es so schnell geht.“ Das Ja-Wort aus Dresden sei schließlich zugleich Voraussetzung für den Fluss der Fördergelder, betonte die Fachfrau auf Anfrage.