Magische Momente mit M & M aus Bennewitz
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Die Zauber-Boys von Bennewitz: Marvin (re.) und Marlon (li.), kurz M & M genannt.
© Quelle: Thomas Kube
Bennewitz. Wie macht Max Marlon das bloß? Gerade noch war der Ring verschwunden, und jetzt schüttet er ihn plötzlich aus einer verschlossenen Erdnussdose! Es ist der Lieblingstrick des Zehnjährigen, aber er und sein Zwillingsbruder Max Marvin haben als Duo M&M-Magie noch weit mehr im Hut.
Die Zauberjungs aus Bennewitz
30.7.2019: Die Zauberlehrlinge Marlon und Marvin aus Bennewitz haben viele Tricks im Hut. Video: Thomas Kube
Bennewitzer Brüder stellen Show zusammen
Alles begann mit einem Zauberkasten, erzählen die beiden Bennewitzer Jungs. Vor drei Jahren hatte ihnen ihr Opa diese Tricksammlung, mit der Kinder einfache Kunststücke lernen können, zu Weihnachten geschenkt. Ein magischer Moment! „Wir haben die Tricks nach und nach ausprobiert, unseren Eltern vorgeführt und sogar eine kleine Show zusammengestellt“, erzählen sie. „Mit einem Trick haben sie mich besonders verblüfft, denn man denkt ja, als Erwachsener kann man alles durchschauen“, sagt Papa Holger Micklitza und beschreibt, wie seine Söhne ein Tuch in eine Tüte steckten, diese zerknallten und sich ihr Inhalt in Luft auflöste.
Auftritt im Grimmaer Mehrgenerationenhaus
Schnell gehörten Zaubereinlagen zum festen Programm bei Geburtstagsfeiern. Der Beifall spornte an, gemeinsam wurde beschlossen, die Zauberei intensiver zu betreiben. Holger Micklitza organisierte kleine Auftritte, zum Beispiel im Grimmaer Mehrgenerationenhaus. Die Gage, die sich Marlon und Marvin erzauberten, wurde in weitere Tricks investiert – „denn man braucht die richtigen Requisiten, damit der Trick funktioniert“, erklärt Micklitza, der hinter den Kulissen hilft, auch eine Musikbox und Headsets wurden angeschafft.
Professionelle Anleitung im Magischen Zirkel Leipzig
Seit einem Jahr erhalten die Zwillinge nun auch professionelle Anleitung von gestandenen Zauberern – sie gehören zum Nachwuchs des Magischen Zirkels Leipzig, der 2021 sein hundertjähriges Bestehen feiert und dessen Mitglieder sich regelmäßig im Krystallpalast Varieté treffen. "Es ist ein Glücksumstand, so einen Verein in erreichbarer Nähe zu haben", räumt Micklitza ein. "Aber man kommt dort nicht so einfach rein, sondern muss mit einem kleinen Programm zeigen, was man kann." Und dann natürlich viel üben. Denn nicht nur der Trick will beherrscht sein, erklärt Marlon, "man muss auch viel Text lernen, um das Publikum beim Zaubern zu unterhalten" – und abzulenken, aber das verrät er nicht.
Ehrlich-Brothers sind Vorbilder
Natürlich haben die beiden Zehnjährigen auch berühmte Vorbilder – die Ehrlich-Brothers. „Deren Show haben wir aufgenommen und versucht, durch langsames Abspielen hinter die Tricks zu steigen“, schmunzelt Micklitza. „Aber die Kameraführung ist so geschickt, dass das leider nicht gelungen ist.“ Als Trostpreis gab’s einen Adventskalender der Ehrlich-Brothers, bei dem hinter den Türchen kleine Tricks der Profis verraten wurden.
Damit kann Marvin zwar noch nicht in Minutenschnelle einen Orangenbaum samt Früchten wachsen lassen, aber auch sein sich rasant vermehrendes Stoffkaninchen versetzt das Publikum in Erstaunen. Die M&M-Show ist inzwischen auf 45 Minuten angewachsen. Manchmal integrieren die Zwillinge auch Karateelemente, denn wenn sie nicht gerade zaubern, stehen sie bei AktivSport Saxonia auf der Matte.
Bennewitzer holen Pokal bei Trucker-Treffen in Wurzen
Bei der diesjährigen Talenteshow des Truckertreffens "Wurzen hat Diesel im Blut" haben M&M einen Pokal geholt. "Es war das erste Mal, dass wir vor über 100 Leuten aufgetreten sind", berichten Marlon und Marvin. Aber die Anzahl der Zuschauer ist ihnen eigentlich gar nicht so wichtig. "Wir würden auch gern mal auf der Kinderstation des Krankenhauses auftreten", sagt Marvin, "und den Kindern, die dort für lange Zeit sein müssen, eine Freude machen." Die Bennewitzer Familie lebt soziales Engagement: Seit 2002 organisiert Holger Micklitza in Bennewitz für die Hilfsorganisation Samaritans Purse die Aktion "Weihnachten im Schuhkarton", Marlon und Marvin unterstützen mit einem Teil ihres Taschengeldes Hilfsprojekte in Thailand.
Profi-Karriere ist noch offen
Ob sie das Zaubern einmal zum Beruf machen wollen, wissen die Zwillinge jetzt noch nicht. „Ein ordentliches Zeugnis und ein Ausbildungsberuf sind erst mal Pflicht“, gibt Papa Holger die Richtung vor. Denn: „Zaubern als Beruf kann funktionieren, aber dafür muss man sehr gut sein.“
Von Ines Alekowa