Muldentalkliniken: Petition für Erhalt der Geburtshilfe in Wurzen und Grimma
:format(webp)/cloudfront-eu-central-1.images.arcpublishing.com/madsack/AG7OTQMFHVCVJFMRH2WGPMEN7U.jpg)
Bislang erhalten Kinder am Standort Wurzen eine Rundumbetreuung. Eine Online-Petition setzt sich dafür ein, dass das auch so bleibt. Zugleich soll auch die Geburtshilfe in Grimma eine Zukunft haben (Symbolbild).
© Quelle: Jens Kalaene
Wurzen/Grimma. Die Proteste gegen eine geplante Schließung der Geburtshilfe und Kinderklinik in Wurzen nehmen weiter Fahrt auf. Seit dem 25. Januar werden im Rahmen einer Online-Petition Unterschriften gesammelt, die an Landrat Henry Graichen (CDU) als Aufsichtsratsvorsitzenden der kommunalen Krankenhausgesellschaft überreicht werden sollen. Binnen zwei Tagen kamen bereits über 2200 Unterstützer zusammen.
Kreistag entscheidet über Krankenhäuser in Grimma und Wurzen
Der Kreistag des Landkreises Leipzig wird am 1. März über eine neue Struktur der Muldentalkliniken entscheiden. Knackpunkt ist vor allem, wie es mit der Geburtshilfe an den Krankenhäusern in Wurzen und Grimma weitergeht. Neun Bürgermeister des Wurzener und des Parthelandes hatten sich bereits für den Erhalt der Geburtshilfe an beiden Standorten ausgesprochen. Auch der Wurzener André Genedl, Initiator der Online-Petition, betont, dass es um die Perspektive für beide Standorte gehe – unter Nutzung ihrer bisherigen Stärken.
Wurzen besitzt mit Geburtshilfe und Pädiatrie Alleinstellungsmerkmal
Die liegen in Wurzen vor allem in der Kinder- und Jugendmedizin. Der Standort verfüge hier über eine lange Tradition und biete eine breite Palette der medizinischen Versorgung an – vom Frühgeborenen bis zum Jugendlichen. „Dennoch“, heißt in der Petition weiter, „planen die Muldentalkliniken im Zuge Ihrer Strukturreform diese etablierte Station an den Standort Grimma zu verlegen und gleichzeitig die Geburtshilfe in Wurzen gänzlich zu schließen und nur in Grimma zu konzentrieren.“ Mit der Kombination von Geburtshilfe und Pädiatrie besitze Wurzen jedoch ein Alleinstellungsmerkmal in der Region. Zudem, darauf hatte auch der Wurzener Oberbürgermeister Marcel Buchta (parteilos) bereits verwiesen, sei die Geburtshilfe ein Standortfaktor für junge Familien.
Lesen Sie auch
- Muldentalkliniken: Bürgermeister fordern Erhalt der Geburtshilfe Wurzen
- Landrat Graichen spricht sich für Erhalt der Kinderstation in Wurzen aus
- Muldentalkliniken: Kreistag soll über Wurzen und Grimma entscheiden
Petition richtet sich auch an Gemeinden im Landkreis Nordsachsen
Die Petition richtet sich nicht nur an Wurzener Einwohner. „Gerade mit der Abteilung für Kinderheilkunde ist das Krankenhaus Wurzen ein wichtiger Anlaufpunkt im nordsächsischen ländlichen Raum außerhalb der Großstadt Leipzig“, so Genedl. Und weiter sagt er: „Patientinnen und Patienten im Wurzener Land selbst und über die angrenzende Region Partheland hinaus, in einem Einzugsbereich von Delitzsch über Eilenburg, Torgau und Oschatz, wären von einer Verlegung der Kinderheilkunde genauso betroffen wie von der Schließung der Geburtshilfe.“
Hier geht es zur Online-Stimmabgabe
Landtagsabgeordneter Kay Ritter mobilisiert über soziale Netzwerke
Auch der Wurzener Landtagsabgeordnete Kay Ritter (CDU) hat über die sozialen Netzwerke eine Aktion für den Erhalt der Geburtshilfe in Wurzen gestartet. Ritter, der seit vielen Jahren Mitglied im Förderverein des Wurzener Krankenhauses ist, begrüßt den Vorstoß der Bürgermeister ausdrücklich. Damit liege dem Kreistag ein fundierter Antrag zur Beratung vor, „der die Benachteiligung des Krankenhauses Wurzen als Teil der Muldentalkliniken“ abwende.
:format(webp)/cloudfront-eu-central-1.images.arcpublishing.com/madsack/2S375SYDCRDYBIJLYMMNFZQZ5U.jpg)
Das Krankenhaus der Muldentalkliniken in Wurzen.
© Quelle: Thomas KubeThomas Kube
Unterschriftenaktion zum Wochenmarkt in Wurzen
Ritter zufolge haben gerade ältere Bürgerinnen und Bürger selten die Möglichkeit, sich an Online-Aktionen zu beteiligen. „Deshalb wird ab der kommenden Woche auf dem Wurzener Wochenmarkt die Möglichkeit zur Abgabe von Unterstützungsunterschriften bestehen“, teilt der CDU-Mann mit. Start ist am 1. Februar ab 9 Uhr. Auch in zahlreichen Geschäften in und um Wurzen werden Unterschriftenlisten ausgelegt.
Hier finden Sie die Anmeldung für das Gespräch mit dem Landrat
Landrat Henry Graichen bei Veranstaltung im Schweizergarten Wurzen
„Wie weiter mit dem Krankenhaus Wurzen?“- unter dieser Überschrift lädt der Wurzener Oberbürgermeister außerdem am 4. Februar, 10 Uhr in den Schweizergarten Wurzen ein. Zu Gast ist Landrat Henry Graichen (CDU). Aufgrund des großen Interesses und einer begrenzten Kapazität werden Interessenten gebeten, sich für die Veranstaltung anzumelden .