Neues Leben in alten Mauern

Schlossliebhaber gibt Macherner Barockbau das Ja-Wort

Der neue Macherner Schlosspächter Konrad Obermüller stellte seine Pläne vor.

Der neue Macherner Schlosspächter Konrad Obermüller stellte seine Pläne vor.

Machern. Die Suche der Gemeinde Machern nach einem Pächter für das überregional bekannte Hochzeitsschloss hat zum Erfolg geführt. Am Mittwoch stellte der niederbayrische Immobilienunternehmer Konrad Obermüller seine Pläne für eine Belebung des prächtigen Barockbaus vor. Der 56-Jährige übernimmt ab 1. November das Zepter von der bisherigen Schlosspächterin Eveline Heigel.

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Der Geschäftsmann und Kunstfreund hatte in die historische Ritterstube eingeladen. Der Ort für die Vertragsunterzeichnung hätte treffender nicht gewählt sein können: Wo sonst Brautpaare den Bund fürs Leben besiegeln, gab der 56-Jährige dem Macherner Hochzeitschloss das Ja-Wort. „Nach langem Kampf und zuletzt unerwartet zähen Vertragsverhandlungen können wir jetzt ein erfreuliches Ergebnis verkünden“, freute sich der neue Hausherr. Zuletzt sei es ja fast noch ein bisschen knapp geworden, meinte er angesichts der Zeitschiene. Erst am Montag hatte der Gemeinderat grünes Licht gegeben, das Aushängeschild für die nächsten fünf Jahre mit der Option auf weitere fünf Jahre an den Schlossliebhaber zu verpachten.

„Ich setze auf die Bekanntheit von Machern als Hochzeitsschloss“, erklärte Obermüller anlässlich der Vertragsunterzeichnung. Im Gegensatz zum Schloss Hohenprießnitz (Landkreis Nordsachsen), das der Bayer vor fünf Jahren erwarb, habe Machern einen entscheidenden Vorteil. „Hohenprießnitz kennen nur wenige, Machern hingegen ist eine Marke.“ Der umtriebige Geschäftsmann macht kein Hehl daraus, dass er sein Konzept zum Erfolg führen will. Dazu gehören nicht nur rauschende Hochzeitsfeiern in romantischer Kulisse. Auch mit Kabarett („Ich lache für mein Leben gern“), Konzerten, Familienfeiern und Tagungen möchte er Besucher locken.

Seine Erfahrung: „Wenn man wie ich für eine Idee brennt, stellen sich auch Ergebnisse ein.“ Obermüller ist dabei in der komfortablen Lage, „nicht vom Schloss leben zu müssen“, wie er freimütig einräumt. „Es muss auch Leute geben, die nicht bei allem Dollarzeichen in den Augen haben.“ Dass sich der Bayer auch sozial engagiert, stellte er bereits unter Beweis. In seiner Heimatstadt Bad Abbach bei Regenburg gründete er vor sechs Jahren eine Tafel, um Menschen zu versorgen, denen es nicht so gut geht. Und auch in Machern ist bereits eine große Benefizveranstaltung geplant. „Am 8. November laden wir Unternehmer zu einem Motivationsabend ein. Fünf der gefragtesten Vordenker Deutschlands sprechen darüber, wie professionelles Management funktioniert.“ Der Erlös komme zu 100 Prozent der Kinderkrebshilfe Leipzig zugute.

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„Wichtig ist mir auch eine gute Zusammenarbeit mit den Macherner Bürgern, der Gemeinde und besonders dem Parkverein“, bekräftigte der 56-Jährige, dem ein Faible für historische Bausubstanz nachgesagt wird. Auch mit dem Golfclub will Obermüller zusammenarbeiten. „Der benachbarte Park verdient es ebenfalls, aus dem Dornröschenschlaf gerissen zu werden.“ Obermüller hält hier Konzerte für machbar, was auch Petra Puttkammer vom Förderverein sehr begrüßt: „Vielleicht ergeben sich auch neue Möglichkeiten für unsere schöne Ritterburg und die gesamte Parkszenerie.“ Noch am Mittwoch traf sich Obermüller mit Vertretern des Leipziger Symphonieorchesters, um Ideen für Auftritte in Machern auszutauschen.

Was die Gastronomie betrifft, setzt der neue Pächter auf professionelle Caterer. „Wir freuen uns auf die Aufgabe, künftig Gäste von Schloss Machern nach allen Regeln der Kunst zu verwöhnen“, erklärten dazu Daniel Schneidewind und Christian Seidel von DC Catering. Als Adresse für gehobene Feste betreibt das Duo bereits die Rittergüter Ermlitz bei Schkeuditz und Plaußig am nördlichen Leipziger Stadtrand. „Wer in einem Schloss feiert, erwartet auch einen entsprechenden gastronomischen Standard“, so Obermüller. Für Freunde der Kaffeekultur ist ebenfalls Land in Sicht. Der Macherner Holger Kirst wird im Schloss regelmäßig frisch gerösteten und gefilterten Kaffee kredenzen. Mit Seminaren rund um den beliebtesten Trunk der Sachsen werden Besucher in die Welt der duftenden Bohnen entführt. Und mit Schlossmanager Thorsten Mackowiak steht bereits ein Ansprechpartner zur Verfügung, der im Auftrag von Obermüller die Schlösser Hohenprießnitz und Machern professionell vermarktet.

Alle Termine unter www.schloss-machern.com

Von Simone Prenzel

LVZ

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