Demo in Borna

Regionalbus und Thüsac streiken am Dienstag: Schülerverkehr nicht möglich

Zu einem eintägigen Warnstreik hat die Gewerkschaft Verdi bereits im Januar bei Regionalbus Leipzig aufgerufen. An allen Betriebshöfen, darunter am Unternehmenssitz in Deuben (Gemeinde Bennewitz), sind Beschäftigte dem Aufruf gefolgt und die meisten Busse im Depot geblieben.

Zu einem eintägigen Warnstreik hat die Gewerkschaft Verdi bereits im Januar bei Regionalbus Leipzig aufgerufen. An allen Betriebshöfen, darunter am Unternehmenssitz in Deuben (Gemeinde Bennewitz), sind Beschäftigte dem Aufruf gefolgt und die meisten Busse im Depot geblieben.

Landkreis Leipzig. Zu massiven Einschränkungen wird es am Dienstag im regionalen Busverkehr im Landkreis Leipzig kommen. Der Grund: Die Gewerkschaft Verdi ruft die Beschäftigten der beiden Unternehmen Regionalbus Leipzig und Thüsac zu einem ganztägigen Warnstreik auf.

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Regionalbus warnt vor gravierenden Einschränkungen

Auf ihrer Internetseite macht Regionalbus Leipzig bereits auf die Situation aufmerksam. Der Busverkehr werde am Dienstag zum Erliegen kommen. Insbesondere der Schülerverkehr könne nicht aufrechterhalten werden. Auch die Rufbus-Angebote rund um Colditz und Wurzen fallen dem Streik zum Opfer.

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„Leider können wir keine verlässlichen Angaben machen, inwieweit einzelne Linien planmäßig verkehren“, heißt es weiter. Eltern von Kindern, die normalerweise mit dem Bus zur Schule fahren, wird empfohlen, Fahrgemeinschaften zu bilden.

„Wer kann, sollte am Dienstag nicht unbedingt auf das Fortbewegungsmittel Bus setzen“, erklärt Regionalbus-Sprecher Thomas Fröhner gegenüber LVZ. „Zwar kommt man vielleicht noch von A nach B, aber dann nicht weiter nach C.“ Bei Regionalbus wolle man vor allem versuchen, die Plus-Bus-Linien am Laufen zu halten. Das sind wichtige Zubringer zu den Zügen.

Busfahrer von Regionalbus, Thüsac und Nomo demonstrieren in Borna

Verdi ruft die Beschäftigten von Regionalbus, Thüsac und der Verkehrsgesellschaft Nordsachsen Mobil (Nomo) für Dienstag zu einem eintägigen Warnstreik auf. Borna wird dann zentraler Schauplatz der laufenden Tarifauseinandersetzungen. „Hier sitzt der Landrat, der als politischer Entscheidungsträger Einfluss auf die finanzielle Ausstattung des ÖPNV nehmen kann“, sagt Michael Sommer, zuständiger Gewerkschaftssekretär von Verdi.

Die Streikenden treffen sich am Dienstag, 9 Uhr, auf dem Bornaer Marktplatz, um anschließend zum Landratsamt in der Stauffenbergstraße und wieder zurück zu marschieren. Verdi geht von einer hohen Streikbereitschaft aus und rechnet mit 200 bis 300 Teilnehmern.

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Zum Warnstreik aufgerufen sind die Beschäftigten vom 31. Januar, 3 Uhr, bis zum Folgetag, 3 Uhr.

Bei der Thüsac ist ebenfalls bereits im Januar gestreikt worden. Paul Schmidt, Landesbezirksfachbereichsleiter von Verdi, bei der Aktion in Windischleuba.

Bei der Thüsac ist ebenfalls bereits im Januar gestreikt worden. Paul Schmidt, Landesbezirksfachbereichsleiter von Verdi, bei der Aktion in Windischleuba.

Verdi: Arbeitgeber für Verschärfung verantwortlich

„Die letzten Verhandlungsrunden verliefen durchgehend enttäuschend“, fügt Verdi-Mann Sommer hinzu. „Nach wie vor bewegen sich die Arbeitgeber kaum und haben es bis heute nicht geschafft, einigungsfähige Angebote vorzulegen. Sie sind damit direkt verantwortlich für die Verschärfung des Konflikts.“

Ursprünglich hatte die Arbeitnehmerseite für die Beschäftigten von Regionalbus eine Erhöhung der monatlichen Vergütung von mindestens 650 Euro gefordert, was etwa drei Euro mehr pro Stunde entsprochen hätte. Die monatliche Auszubildendenvergütung sollte um mindestens 400 Euro steigen. „Von diesen Forderungen“, macht der Gewerkschaftssekretär am Montag deutlich, „sind wir bereits sehr weit abgewichen, sodass die Kollegen mit unserem letzten Angebot an die Arbeitgeber angesichts der Inflation einen Reallohnverlust hinnehmen müssten.“

Regionalbus hat Inflationsausgleich angeboten

Laut Sommer, der mit am Verhandlungstisch sitzt, ist auch der von Regionalbus zuletzt offerierte Inflationsausgleich in Form einer Einmalzahlung keine Lösung. „Uns geht es um höhere Stundenlöhne, die sich nachhaltig auf Renten und Zuschläge auswirken.“ Um den Forderungen Nachdruck zu verleihen, wird jetzt auf breiter Front zum Mittel des Streiks gegriffen, so Sommer.

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Paul Schmidt, Verhandlungsführer der Gewerkschaft bei der Thüringisch-Sächsischen Personennahverkehrsgesellschaft (Thüsac), ergänzt: „Offensichtlich werden die Unternehmen von der Politik alleingelassen. Zwar wird die Bedeutung des ÖPNV für das Gelingen der Verkehrswende immer wieder betont, die Realität hält diesem Anspruch jedoch nicht stand.“ Ein Sparkurs auf dem Rücken der Beschäftigten ist inakzeptabel, so Schmidt.

Regionalbus und Nomo haben einen gemeinsamen Vergütungstarifvertrag, der zwischen Verdi und dem Landesverband des Sächsischen Verkehrsgewerbes (LSV) verhandelt wird. Bei der länderübergreifenden Thüsac gilt ein Haustarif.

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