Das Schicksal der Anna Margarete Gey soll unvergessen bleiben. Das Mädchen aus Grimma ertrank 1924 in der Mulde. Viele Jahre erinnert am Fundort der Leiche bei Wurzen ein Kreuz, das jetzt mit Hilfe der Grundschüler aus Püchau erneuert wird.
Wurzen/Püchau. Mit spitzen Ohren und flinken Händen haben sich jetzt die Mädchen und Jungen der Grundschule Püchau an einem gemeinsamen Projekt des Wurzener Geschichts- und Altstadtvereins sowie des Heimatvereins Dehnitz beteiligt. Auf dem Schulhof lauschen sie nicht nur den Ausführungen von Wurzens Stadtchronisten und Ehrenbürger Wolfgang Ebert, sondern griffen kurz darauf selbst zum Pinsel und Farbtopf, um ein Denkmal zu erneuern – das Margaretenkreuz.
Bevor jedoch die Stahlkonstruktion einen neuen Anstrich erhielt, zog Ebert die kleinen Helfer zur Geschichtsstunde unter freiem Himmel mit einer tragischen Geschichte in den Bann, welche sich vor 98 Jahren ereignete. Denn das Kreuz ist der Anna Margarete Gey gewidmet. Das Mädchen wurde am 9. Juni 1910 als drittes von sechs Kindern eines Handarbeiters in Grimma geboren. Nachdem Margarete die Schule verlassen hatte, fand sie als Hausmädchen eine Anstellung bei Schneidermeister Viertel und dessen Frau. Diese schickte sie am 3. September 1924 mit zwei Zehnmarkscheinen zum Einkaufen.